Politik

Türkisches Verhalten "inakzeptabel" Irak will IS noch in diesem Jahr besiegen

Haider al-Abadi.

Haider al-Abadi.

(Foto: dpa)

Das Jahr 2016 soll für die Dschihadisten des Islamischen Staates das letzte werden - so will es der Regierungschef des Irak, al Abadi. Er fordert mehr internationale Bemühungen im Kampf gegen die Terrormiliz. Kritik übt er vor allem an der Türkei.

Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi sieht den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in seinem Land auf einem guten Weg. "Wir wollen, dass dieses Jahr das letzte für den IS im Irak wird", sagte al-Abadi bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Es sei bereits "mehr als die Hälfte" der vom IS besetzten Gebiete zurückerobert.

Der IS verliere an Boden, "nicht nur militärisch, sondern sie verlieren auch die Unterstützung in der Bevölkerung", sagte al-Abadi. Der IS sei "eine internationale terroristische Organisation", die Hochtechnologie nutze, "um Terroristen aus der ganzen Welt für ihre Sache zu gewinnen". Es werde bislang aber "nicht genug getan, um den Zustrom zu unterbinden". Die Terrormiliz sei nicht islamisch.

Wie auch im benachbarten Syrien hatte die IS-Miliz im Sommer 2014 große Gebiete im Nordirak erobert. Eine internationale Militärkoalition unter US-Führung bekämpft die Dschihadisten in beiden Ländern aus der Luft. Andere Staaten, darunter auch Deutschland, bilden im Irak einheimische Sicherheitskräfte aus. Al-Abadi begrüßte diese Hilfen. Zugleich übte er scharfe Kritik an der Türkei. Diese habe "ohne Genehmigung Kampftruppen in den Irak entsandt", was inakzeptabel sei. Türkische Truppen nutzen das Lager Baschika im Norden von Mossul zur Ausbildung irakischer Milizionäre für die Rückeroberung der Großstadt.

"Weltkrieg mit anderen Mitteln"

Während die Regierung der autonomen Region Kurdistan die Stationierung der türkischen Soldaten unterstützt, wird dies von der irakischen Regierung in der Hauptstadt Bagdad scharf kritisiert. Angesichts der Proteste zog Ankara - auch unter Druck der USA - im Dezember einen Teil seiner Soldaten aus dem Camp ab.

Derweil haben neben Al Abadi auch die Staatsoberhäupter von Jordanien und Afghanistan zu einem gemeinsamen, globalen Kampf gegen den Terrorismus aufgerufen. Jordaniens König Abdullah II. nannte diesen Kampf einen "Weltkrieg mit anderen Mitteln". "Unser aller Völker werden bedroht durch die Ideologie der Gewalt und der Geringschätzung des menschlichen Lebens", sagte er mit Blick auf den IS und betonte, im Kampf gegen den Terror müsse man deshalb "zusammenarbeiten als wahrhaft globale Allianz".

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verwies aber auch darauf, dass man nicht nur den IS bekämpfen müsse - auch die Terrororganisation Al-Kaida sei noch nicht besiegt.

Quelle: ntv.de, fma/AFP/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen