Politik

Hilfe für Kobane naht Irakische Peschmerga sind auf dem Weg

Rauch steigt am 27. Oktober über Kobane auf, nachdem ein Kampfflugzeug die syrische Stadt getroffen hat.

Rauch steigt am 27. Oktober über Kobane auf, nachdem ein Kampfflugzeug die syrische Stadt getroffen hat.

(Foto: dpa)

Um die syrische Grenzstadt Kobane wird weiter heftig gekämpft: Seit Tagen warten die Verteidiger auf die Ankunft von Kämpfern aus dem Nordirak. Sie sollen mit ihren schweren Waffen helfen, die Terrormiliz Islamischer Staat zurückzuschlagen.

Mehr als 150 kurdische Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak sind auf den Weg in die von Islamisten belagerte nordsyrische Kurdenstadt Kobane an der Grenze zur Türkei. 80 Peschmerga starteten in einem Konvoi von ihrem Stützpunkt nordöstlich von Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Nordirak, um auf dem Landweg nach Kobane zu gelangen. Weitere 72 sollen nach Angaben eines kurdischen Offiziers am Mittwochmorgen mit dem Flugzeug in die Türkei und von dort aus nach Kobane gebracht werden.

Kämpfer der Dschihadistenorganisation Islamischer Staats (IS) versuchen seit Wochen, die Grenzstadt Kobane zu erobern. Es wird ein Massaker an der kurdischen Bevölkerung befürchtet, sollten die Islamisten den Ort einnehmen. Die in der Stadt verschanzten kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) unterhalten Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in der Türkei. Ankara weigerte sich lange, den Kurden in Kobane Hilfestellung zu leisten. Unter massivem Druck der USA willigte die türkische Regierung in der vergangenen Woche jedoch ein, dass Peschmerga über türkisches Territorium nach Kobane gelangen können.

Ankara: Grenze frei für Peschmerga

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoglu sagte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu, die irakisch-kurdischen Kämpfer könnten "jederzeit" die Grenze nach Syrien überqueren. Es gebe nun "kein politisches Problem" mehr. Die YPG-Kämpfer stehen einer Unterstützung durch die Peschmerga allerdings skeptisch gegenüber.

Der IS hatte im Juni einen Eroberungsfeldzug im Irak gestartet. Mittlerweile hat er weite Teile des Irak und auch Syriens unter seiner Kontrolle. Die IS-Milizen errichten in den von ihnen kontrollierten Gebieten eine Kalifatsherrschaft und begehen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. Eine US-geführte Militärallianz bombardiert mutmaßliche IS-Stellungen bei Kobane aus der Luft.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP/rts

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