Politik

Streit um Sommerferien Kürzerer Ferienkorridor stößt auf Ablehnung

Vor allem Bayern bleibt in der Diskussion um die Termine der Sommerferien unflexibel.

Vor allem Bayern bleibt in der Diskussion um die Termine der Sommerferien unflexibel.

(Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild)

Berlin und Hamburg pochen auf einen einheitlichen Ferienzeitraum aller Bundesländer. Dafür hagelt es scharfe Kritik aus den übrigen Ländern. Eine Umstellung der Sommerferien-Zeiten, heißt es, könnte zu Chaos bei der Urlaubsplanung und in den Schulen führen.

Die Forderung aus Berlin und Hamburg nach einer Neuregelung der Sommerferien in Deutschland stößt auf breiten Widerstand. Das geht aus Gesprächen der Deutschen Presse-Agentur mit mehreren Länderchefs hervor. Berlin und Hamburg dringen unter anderem darauf, dass die Sommerferien künftig in allen Ländern frühestens am 1. Juli beginnen und spätestens am 10. September enden.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet von der CDU warnte davor, die geltende Regelung zulasten der Schüler zu verändern. Ein verkürzter Ferienkorridor könnte die Probleme in den Schulen, im Reiseverkehr und in der Tourismusbranche noch verschärfen, sagte der Regierungschef des bevölkerungsreichsten Bundeslandes.

Berlin und Hamburg wollen mit ihrem Vorstoß erreichen, dass die jährlichen Verschiebungen bei den Ferienterminen möglichst gering ausfallen. Bisher haben nur Bayern und Baden-Württemberg jedes Jahr im gleichen Zeitraum Sommerferien. Sie starten als letztes, in den übrigen Ländern wechseln die Termine permanent.

Ähnlich wie Laschet äußerten sich eine Reihe anderer Ministerpräsidenten. "Aus touristischen, aber auch aus bildungspolitischen Gründen spricht viel für die bisherige Regelung", sagte Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther von der CDU.

Bayern verweigert Rotationsprinzip

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig von der SPD betonte: "Wir wollen, dass es weiterhin einen weiter gefassten zeitlichen Rahmen gibt. Das ist gut für den Tourismus, vor allem aber hilft es Familien mit Schulkindern. Denn wenn sich der Zeitraum verkürzt und alle in Deutschland fast zur gleichen Zeit Ferien haben, dann wird der Familienurlaub ganz sicher teurer." Ihr hessischer Kollege Volker Bouffier von der CDU erklärte: "Also ich glaube, dass das bisherige System alles in allem kein schlechtes ist."

Trotz massiver Kritik aus den meisten anderen Bundesländern will Bayern im Streit um die Termine für die Sommerferien nicht einknicken. "Wir bleiben bei unseren Ferienterminen. Das hat sich so bewährt und das ist in der bayerischen Kultur fest verankert", sagte Ministerpräsident Markus Söder. Der CSU-Chef lehnt damit weiterhin eine Teilnahme Bayerns am bundesweiten Rotationsprinzip für die Ferientermine ab.

Bislang sind Bayern und Baden-Württemberg davon ausgenommen. Dies sorgt bei vielen anderen Bundesländern regelmäßig für Verärgerung. Rechtlich können die beiden Südländer aber weder von anderen Bundesländern noch vom Bund dazu gezwungen werden, ihre Ferien anders zu terminieren. Söder begründet die bayerische Haltung mit dem Erhalt des über Jahrzehnte gewachsenen Ferienrhythmus: "Sonst müssten wir vielleicht unsere Pfingstferien verändern und die sind den Bayern sehr wichtig. Und obwohl wir mit die meisten Feiertage haben, erbringen unsere Schüler mit die besten Ergebnisse."

Quelle: ntv.de, vmi/dpa

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