Politik

Wegen zunehmender Unwetter Länder fordern Versicherungspflicht für Hausbesitzer

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Es sei notwendig, dass sich Bürgerinnen und Bürger gegen die Folgen von Starkregen und Überschwemmungen schützen, sagt Ministerpräsident Weil.

Es sei notwendig, dass sich Bürgerinnen und Bürger gegen die Folgen von Starkregen und Überschwemmungen schützen, sagt Ministerpräsident Weil.

(Foto: picture alliance/dpa/Feuerwehr Landkreis Cham)

Immer häufiger kommt es in Deutschland zu Extremwetterereignissen wie etwa heftigen Regenfällen. Um das finanzielle Risiko zu teilen, fordern die Länder eine verpflichtende Versicherung für Hauseigentümer. Der Staat werde nicht immer helfen können, mahnt Niedersachsens Ministerpräsident Weil.

Nach heftigen Unwettern in Deutschland in den vergangenen Tagen haben mehrere Ministerpräsidenten ihre Forderung nach einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung bekräftigt. "Wir wissen alle, dass der Klimawandel bereits so weit fortgeschritten ist, dass extreme Wettersituationen auch bei uns in Deutschland immer häufiger sein werden", sagte Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Es ist deshalb leider absolut sinnvoll und notwendig, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger insbesondere gegen die Folgen von Starkregen und Überschwemmungen auch mit einer Elementarschadenversicherung schützen", sagte Weil, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist. Der Staat werde nicht immer und überall helfen können, fügte er hinzu. Um das finanzielle Risiko auf möglichst viele Schultern zu verteilen, habe der Bundesrat sich schon im März für eine Pflichtversicherung im Elementarschadenbereich ausgesprochen. Der Bund müsse jetzt dringend tätig werden, forderte Weil.

"Rheinland-Pfalz tritt für eine bundeseinheitliche Pflichtversicherung für Elementarschäden ein", sagte auch die Ministerpräsidentin des Bundeslandes, Malu Dreyer. In Zeiten mit immer mehr Extremwetterereignissen trage sie dazu bei, die Folgekosten solidarisch zu verteilen und zu verhindern, dass Menschen zum Beispiel nach einer Flutkatastrophe vor dem finanziellen Ruin stehen.

Mehr zum Thema

Dreyer verwies auf ein Treffen im kommenden Monat. "Wir begrüßen, dass es auf Einladung aus der Bundesregierung im September eine weitere Beratung auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien geben soll", sagte sie.

Die Versicherungswirtschaft pocht unterdessen auf Prävention und Klimaanpassung. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), sagte, Deutschland müsse sich besser auf Extremwetterereignisse einstellen, als man das bislang tue. "Dazu gehören etwa klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren, ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten und eine Verringerung der Flächenversiegelung", sagte Asmussen der "Rheinischen Post". "Nach unseren Schätzungen können sich die Prämien für Wohngebäudeversicherungen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln, wenn wir in Deutschland Prävention und Klimafolgenanpassung nicht konsequenter umsetzen", mahnte er.

Quelle: ntv.de, spl/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen