Politik

Auch Nuklearwaffen unter Testung NATO startet Übung für alle Szenarien

Die Bündnisübung mit dem Namen "Steadfast Noon" startet.

Die Bündnisübung mit dem Namen "Steadfast Noon" startet.

(Foto: REUTERS)

Im Ernstfall muss die NATO auf Bedrohungen aller Art vorbereitet sein, auch atomare. Mit diesem Ziel treffen nun Streitkräfte aus verschiedenen Nationen zusammen. Auf einem Militärflugplatz werden die Ausstattungen auf ihre Funktionalität überprüft, ihr genauer Standort bleibt geheim.

Streitkräfte aus Deutschland und 13 anderen NATO-Staaten haben ihre jährliche Übung zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen begonnen. Nach Angaben aus der Bündniszentrale in Brüssel sind an der Übung mit dem Namen "Steadfast Noon" Dutzende Flugzeuge beteiligt. Darunter seien neben atomwaffenfähigen Kampfjets auch konventionelle Jets sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge, hieß es.

Schauplatz der Übung ist in diesem Jahr der Luftraum über dem südlichen Bündnisgebiet. Demnach könnte der Einsatz von taktischen US-Atomwaffen vom Typ B61 trainiert werden, die nach offiziell unbestätigten Angaben auf dem Militärflugplatz Ghedi in Norditalien lagern. Nach Flugdatenauswertungen des Nuklearwaffenexperten Hans Kristensen landeten in Ghedi am Montag unter anderem ein deutscher Tornado.

Die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO sieht vor, dass in Europa stationierte Atomwaffen der USA im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge auch in Belgien, der Türkei sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern.

Die NATO wollte sich nicht zu den genauen Übungsorten und anderen Details äußern. In der Mitteilung wurde lediglich auf die jüngste Gipfelerklärung verwiesen. In ihr heißt es: "Angesichts der Verschlechterung des Sicherheitsumfelds in Europa ist ein glaubwürdiges und geeintes nukleares Bündnis von entscheidender Bedeutung." Zugleich wurde betont, dass die NATO nach dem Ende des Kalten Krieges die Zahl der in Europa stationierten Kernwaffen drastisch reduziert habe.

Quelle: ntv.de, smu, dpa

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