Ausgangssperre soll kommen Niederlande planen Lockdown-Verschärfung
19.01.2021, 19:26 Uhr
Hollands Gesundheitsminister Hugo de Jonge will zusätzliche Maßnahmen ergreifen.
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In Holland steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter stark an, vor allem die Virus-Mutationen bereiten Sorgen. Deswegen steht auch bei Deutschlands Nachbarn eine Verschärfung des Lockdowns bevor. Eine abendliche Ausgangssperre scheint hier unumgänglich.
Aus Sorge vor der schnellen Verbreitung der Coronavirus-Varianten wollen die Niederlande den Lockdown deutlich verschärfen. Die Regierung will nach Medienberichten unter anderem eine abendliche Ausgangssperre verhängen. "Es ist notwendig, dass wir in kürzester Zeit extra Maßnahmen ergreifen", schrieb Gesundheitsminister Hugo de Jonge dem Parlament. Eine Ausgangssperre gab es bisher noch nicht. Darüber will die Regierung morgen entscheiden.
Die Niederlande befinden sich bereits seit Mitte Dezember im Lockdown. Zunächst bis zum 9. Februar sind Geschäfte, Schulen und Gaststätten geschlossen sowie persönliche Kontakte stark eingeschränkt.
Überlastung der Kliniken droht
Die Zahl der Neuinfektionen ging in der vergangenen Woche zwar um knapp 22 Prozent auf rund 38.000 zurück. Das relativ positive Bild werde allerdings überschattet von der schnellen Verbreitung der britischen Virus-Variante, teilte das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM mit. Sollte die nicht schnell gestoppt werden, drohe eine Überlastung der Krankenhäuser. Zuletzt waren etwa 4300 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden. Zum Vergleich: In Deutschland mit etwa fünfmal so viel Einwohnern waren mehr als 11.000 Fälle registriert worden.
Die Koalitionsregierung von Premier Mark Rutte ist nach dem Rücktritt vom vergangenen Freitag nur noch geschäftsführend im Amt. Sie wird daher das Parlament um Zustimmung für verschärfte Maßnahmen bitten.
Quelle: ntv.de, nan/dpa