Politik

US-Sanktionen sind "Kriegserklärung" Nordkorea feuert Rakete von U-Boot aus ab

Der Raketentest soll nach südkoreanischen Angaben fehlgeschlagen sein.

Der Raketentest soll nach südkoreanischen Angaben fehlgeschlagen sein.

(Foto: dpa)

Es ist eine neue Provokation - und ein Verstoß gegen UN-Vorgaben: Vor der Ostküste Koreas testet Pjöngjang eine Rakete. Offenbar ohne Erfolg. Ob es sich um eine Reaktion auf die Pläne Südkoreas handelt, ein Raketenabwehrsystem zu stationieren, bleibt offen.

Nordkorea hat südkoreanischen Angaben zufolge offenbar eine Rakete von einem U-Boot abgefeuert. Die ballistische Rakete sei um 11.30 Uhr (Ortszeit)  in den Gewässern vor der Hafenstadt Sinpo an der koreanischen Ostküste abgeschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die südkoreanische Militärführung. Der Raketentest sei aber wohl in einer frühen Flugphase fehlgeschlagen Zuletzt hatte das Regime in Pjöngjang im April von einem U-Boot aus eine Rakete abgeschossen, die aber laut Militärangaben schon nach 30 Kilometern in der Luft zerborsten sei.

Erst am Freitag hatten sich Seoul und Washington auf die Stationierung eines gemeinsamen Raketenabwehrsystems (THAAD) auf südkoreanischem Boden geeinigt. Dabei handele es sich um eine "Verteidigungsmaßnahme", die dem Schutz Südkoreas und seiner Bürger diene. Wo genau und wann der Raketenschild stationiert werden soll, wurde nicht mitgeteilt. Die Auswahl des Standortes befinde sich in der Endphase.

THAAD steht für Terminal High Altitude Area Defence - ein modernes Raketenabwehrsystem, das Geschosse abfeuert, um feindliche Raketen abzuschießen. Nordkorea äußerte sich zunächst nicht zu den Plänen der THAAD-Stationierung, wohl aber zu neuen US-Sanktionen. Die Finanzsanktionen gegen Staatschef Kim Jong Un seien eine "offene Kriegserklärung" und müssten umgehend zurückgenommen werden, hieß es.

Verstoß gegen UN-Resolutionen

Nordkorea hatte im Januar eine Atombombe zu Testzwecken gezündet. Es war der vierte Atomwaffentest des kommunistischen Landes. Dem schlossen sich eine Reihe von weiteren Raketentests an. Nordkorea verstieß damit gegen UN-Resolutionen. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.

Dennoch feuerte Nordkorea vor gut zwei Wochen zu Testzwecken zwei Mittelstreckenraketen des neuen Typs Musudan ab. Diese Rakete soll eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern haben, womit sie auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen könnte.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts/AFP

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