Demo bereits am Sonntag Pegida-Anhänger wollen Grönemeyer sehen
23.01.2015, 14:57 Uhr
Am 12. Januar fand in Dresden die letzte Pegida-Demonstration statt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit Wochen läuft die Pegida-Bewegung Montags durch Dresden. Nur diesmal nicht. Einerseits um Krawalle zu verhindern, heißt es. Andererseits, weil wohl viele Anhänger das Gratiskonzert für Weltoffenheit besuchen wollen, spekulieren die Organisatoren.
Das islamkritische Pegida-Bündnis zieht die für Montag in Dresden angekündigte Kundgebung auf Sonntagnachmittag vor. Das bestätigte eine Sprecherin der Stadt. Demnach wurde von Pegida für Sonntag eine Kundgebung mit 25.000 Teilnehmern angemeldet. "Wir müssen uns nach den Anmeldungen richten", sagte ein Polizeisprecher. Wie sich die Polizei für Sonntag aufstelle, hänge auch davon ab, ob noch Anmeldungen für Gegenveranstaltungen bei der Stadt eingingen.
Auf der Facebook-Seite der Bewegung war als Startzeit 14.30 Uhr angegeben, als Ort der Theaterplatz von Dresden. Es ist das 13. Treffen der Gruppe, die sich gegen eine angebliche Islamisierung Deutschlands wendet. Bisher fanden diese immer montags als sogenannte Abendspaziergänge statt. Diese Woche war die Kundgebung wegen einer Terrordrohung abgesagt worden.
Es ist zudem die erste Pegida-Veranstaltung in Dresden ohne deren umstrittenen Gründer Lutz Bachmann. Dieser war am Mittwoch von seinen Funktionen zurückgetreten. Zuvor waren ausländerfeindliche Äußerungen und Fotos, auf denen er als Hitler posiert, an die Öffentlichkeit gelangt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung.
"Frieden und Sicherheit"
In dem Facebook-Eintrag wurden mehrere Gründe für das Vorziehen der Veranstaltung genannt. "Zum Ersten wäre da der Frieden und die Sicherheit unserer schönen Stadt", heißt es. "Wir wollen keinesfalls, dass es zu Ausschreitungen kommt, welche auf Grund der Großzahl linker Chaoten und Gewalttäter aus dem autonomen Antifa-Spektrum (welche sich für Montag angekündigt haben) kommt."
Als weiterer Grund wird das für Montag angekündigte Konzert von Musikstars wie Herbert Grönemeyer und Silly angegeben. "Sicher wollen viele unserer Anhänger auch gern zum Konzert", heißt es bei Facebook. "Und dies wollen wir denen natürlich ermöglichen." Der Anlass des kostenlosen Konzertes klinge vernünftig und sei im Sinne der Pegida-Bewegung, heißt es weiter.
Das Konzert am Montag mit zahlreichen Künstlern richtet sich eigentlich gegen die Pegida-Bewegung. Bei der Großkundgebung unter dem Motto "Offen und bunt - Dresden für alle" vor der Frauenkirche treten neben Grönemeyer und Silly unter anderem Jan-Josef Liefers, Keimzeit und Jeanette Biedermann auf. "Wir hoffen auf ein tausendfaches Bekenntnis für Weltoffenheit und Toleranz", sagte Mitinitiator Gerhard Ehninger.
Quelle: ntv.de, mli/dpa