Politik

"Weitgehend defensive Haltung" Pentagon: IS greift nicht mehr an

Vor allem Peschmerga-Kämpfer wie diese stoppten den Vormarsch des IS - in Verbindung mit den Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten.

Vor allem Peschmerga-Kämpfer wie diese stoppten den Vormarsch des IS - in Verbindung mit den Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten.

(Foto: dpa)

Die Terrormiliz Islamischer Staat verbreitet Angst und Schrecken im Irak und in Syrien - doch wie lange noch? Die USA zeigen sich optimistisch. Ein Pentagonsprecher zeichnet ein für die Gegner des IS ermutigendes Bild.

Die militärische Stoßkraft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak ist nach Ansicht von Pentagonsprecher John Kirby in den vergangenen drei bis vier Wochen gestoppt worden. Die Extremisten hätten eine weitgehend defensive Haltung eingenommen, sagte Kirby. Die USA hätten in letzter Zeit keine nennenswerten IS-Angriffe mehr beobachtet.

Diesen Prozess dürfe man aber nicht als Selbstverständlichkeit betrachten, denn dem IS gelinge es weiterhin, Geld einzunehmen und neue Kämpfer zu rekrutieren, sagte er. Deshalb müsse das Anti-IS-Bündnis wachsam und auf neue Attacken vorbereitet bleiben. Konkrete Zahlen zu verletzten oder getöteten IS-Kämpfern könne das Pentagon nicht geben.

Sieht keine nennenswerten Angriffe des IS mehr: Pentagonsprecher John Kirby.

Sieht keine nennenswerten Angriffe des IS mehr: Pentagonsprecher John Kirby.

(Foto: AP)

"Wir haben nicht die Fähigkeit, jede Nase zu zählen, der wir eine runterhauen", sagte Kirby dazu. Es seien aber "mehrere Hundert IS-Kämpfer getötet" worden. Mit Blick auf möglicherweise bei Luftschlägen getötete Zivilisten ermittle das US-Zentralkommando derzeit in mehreren Fällen.

Mehr als 12.000 Zivilisten getötet

Bei einem Angriff des IS auf die Stadt Al-Bagdadi im Westen des Iraks waren nach irakischen Angaben mindestens 15 Soldaten getötet worden. Wenige Kilometer westlich des Ortes liegt ein Luftwaffenstützpunkt, in dem US-Soldaten die irakische Armee für den Kampf gegen den IS ausbilden.

Im Irak hat es nach Angaben der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr so viele Tote wie seit sieben Jahren nicht mehr gegeben. Einem neuen Bericht zufolge starben in den letzten zwölf Monaten 12.282 Zivilisten, fast doppelt so viele wurden verletzt. Allein im Dezember seien 680 Zivilisten und 421 Soldaten getötet worden.

Die meisten Opfer habe es dabei in der Region um die Hauptstadt Bagdad gegeben. "Das ist das furchtbarste Jahr für den Irak seit der Gewaltwelle 2006/2007", sagte der UN-Sondergesandte Nickolay Mladenov. Der blutigste Monat war den Angaben zufolge der Juni, als 1775 Zivilisten wurden.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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