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"Teufelskreis der Spannungen" Polizist in Ägypten erschießt zwei Israelis

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In Alexandria wurde ein Polizist festgenommen, der drei Menschen erschossen hat. (Symbolbild)

In Alexandria wurde ein Polizist festgenommen, der drei Menschen erschossen hat. (Symbolbild)

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Angriff der Hamas-Miliz wächst die Sorge vor Angriffen auf Israelis auch im Ausland. Unter den Ägyptern ist der Hass gegen das Nachbarland ebenfalls weiterhin präsent. In Alexandria erschießt ein Polizist nun zwei israelische Touristen und einen Ägypter.

Einen Tag nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hat ein Polizist im Nachbarland Ägypten zwei israelische Touristen und einen Ägypter erschossen. Ein weiterer Israeli sei verletzt worden, teilte das israelische Außenministerium mit. Der Polizist habe "wahllos" auf eine israelische Reisegruppe in der Stadt Alexandria geschossen. Der Polizist sei festgenommen worden.

Einen Tag zuvor hatte die Hamas Tausende Raketen vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert und war zudem mit Kämpfern an verschiedenen Stellen auf israelisches Gebiet eingedrungen. Bewaffnete Hamas-Kämpfer töteten Zivilisten auf der Straße und in ihren Häusern und nahmen eine unbekannte Anzahl von Menschen als Geiseln, darunter auch Soldaten. Israel fliegt als Vergeltung seit Samstag Luftangriffe gegen Ziele im Gazastreifen.

Auf israelischer Seite wurden mehr als 200 Menschen getötet und etwa 1000 verletzt, die im Gazastreifen herrschende Hamas meldete am Sonntagmorgen 313 Todesopfer und 1990 Verletzte in dem Palästinensergebiet. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi warnte am Samstag vor einem "Teufelskreis der Spannungen, der die regionale Stabilität und Sicherheit" bedrohe. Das an den Gazastreifen grenzende Ägypten war das erste arabische Land, das 1979 ein Friedensabkommen mit Israel schloss.

Nur selten gewaltsame Zwischenfälle

Das Land gilt als wichtiger Vermittler im Nahostkonflikt. In der Bevölkerung ist der Hass gegen Israel aber bei vielen nach wie vor ausgeprägt. Ägypten ist bei israelischen Touristen dennoch ausgesprochen beliebt. Zwischen Kairo und Tel Aviv verkehren regelmäßige Direktflüge. Nur selten kam es in den vergangenen Jahren zu gewaltsamen Zwischenfällen.

Ein Vorfall ereignete sich im Juni: Nach Angaben der israelischen Armee hatte ein ägyptischer Polizist auf israelischer Seite drei israelische Soldaten erschossen. Ägyptischen Angaben zufolge hatte das Mitglied der "Sicherheitskräfte" bei der Verfolgung von Drogenschmuggler die Grenze überquert. Bei einem Schusswechsel sei es daraufhin zu den tödlichen Schüssen gekommen, durch die drei Israelis und der Ägypter ums Leben kamen.

Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa

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