Kreml-Chef beharrt auf Position Putin bringt sich für Minsk in Stellung
09.02.2015, 08:12 Uhr
Wladimir Putin hält sich in Kairo auf, bevor er am Mittwoch nach Minsk reisen wird.
(Foto: AP)
Eine Lösung im Ukraine-Konflikt scheint in weiter Ferne. Präsident Putin bleibt öffentlich bei seiner Haltung: Schuld an der Eskalation im Osten des Landes sei Kiew - und die ukrainische Regierung sei es damit auch, die erste Schritte unternehmen müsse.
Russlands Präsident Wladimir Putin rückt zwei Tage vor dem Minsker Gipfeltreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatschef François Hollande nicht von seiner bisherigen Haltung zur Ukraine-Krise ab. Er sieht zur Lösung der Situation vor allem Kiew am Zug. In der ägyptischen Zeitung "Al-Ahram" forderte Putin ein Ende des Militäreinsatzes im Osten der Ukraine. Einen Aufruf an die Rebellen formuliert er dagegen nicht.
Das Interview wurde kurz vor einem Besuch des Staatschefs in Kairo veröffentlicht. Putin bezeichnet darin die Operationen Kiews im Donbass als "Strafaktion", die beendet werden müsse. Zudem dürfe kein wirtschaftlicher Druck auf die umkämpfte Region mehr ausgeübt werden, weil er das öffentliche Leben zum Erliegen bringe. Die Regierung in Kiew befinde sich in einer katastrophalen Sackgasse, so Putin.
Die ukrainische Führung müsse auf ihre Bevölkerung hören sowie eine Einigung mit allen politischen Kräften und Regionen des Landes finden, sagte Putin. Putin äußert Verständnis für die prorussischen Kämpfer. Die Gewalt in der Ostukraine sei eine Reaktion auf einen vom Westen unterstützten "Staatsstreich" in Kiew, sagte er. Dabei wurde im vergangenen Jahr der prorussische Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet.
Russland sieht sich nicht als Teil des blutigen Konflikts in der Ostukraine. Die Führung in Kiew wirft Moskau Waffenlieferungen an Separatisten vor. Russland weist dies zurück. Mehrere Versuche, den Konflikt diplomatisch zu lösen, waren zuletzt gescheitert. Ein Vierergipfel am Mittwoch in Minsk - unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Putin - soll eine Friedenslösung bringen.
Quelle: ntv.de