Präsident ruft Premier an Putin und Cameron wollen Frieden für Syrien
26.05.2015, 07:04 Uhr
Frieden für Syrien wollen beide, die Ukraine-Krise bewerten sie unterschiedlich: Cameron und Putin, hier eine Aufnahme vom G20-Gipfel in Australien im vergangenen Jahr.
(Foto: REUTERS)
Wenn die EU mit Russland verhandelt, stehen Merkel und Hollande im Vordergrund - aber was macht eigentlich Großbritannien? Premier Cameron telefoniert nun mit Putin und trifft eine Verabredung mit ihm.
Großbritannien und Russland wollen sich gemeinsam um ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien bemühen. Der russische Präsident Wladimir Putin habe den britischen Premier David Cameron angerufen, um ihm zu seinem Wahlsieg vor zweieinhalb Wochen zu gratulieren, teilte eine britische Regierungssprecherin mit. In dem Telefonat seien beide Politiker übereingekommen, dass die Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts wieder aufgenommen werden müssten.
Cameron und Putin waren sich der Sprecherin zufolge einig, "dass es im Interesse beider, Großbritanniens und Russlands, ist, zu einer Lösung in dem Bürgerkrieg in Syrien beizutragen und insbesondere den Aufstieg" des Islamischen Staates (IS) zu stoppen. Die Terrormiliz machte zuletzt mit einem Massaker in Palmyra auf sich aufmerksam. Die Sicherheitsberater der beiden Politiker sollten sich daher treffen, um auf Friedensverhandlungen hinzuarbeiten.
Syrien versinkt seit vier Jahren im Bürgerkrieg, 220.000 Menschen wurden bereits getötet. Großbritannien und Russland gehören zu den fünf Veto-Mächten im UN-Sicherheitsrat, ihnen kommt damit eine zentrale Rolle im Bemühen um eine Friedenslösung zu. Russland gehört zu den letzten Unterstützern des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad, gegen den nicht nur gemäßigte Aufständische, sondern auch die Dschihadisten des IS und die Al-Nusra-Front kämpfen.
Cameron und Putin sprachen der Regierungssprecherin zufolge auch über die Ukraine-Krise. Bei der Bewertung des Konflikts zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten gebe es weiterhin "tiefgreifende Differenzen", hieß es dazu aus London. Bei dem geplanten Atomabkommen mit dem Iran arbeiteten beide Länder hingegen zusammen. Cameron habe außerdem darauf hingewiesen, dass beide Länder auch in anderen Bereichen von gemeinsamem Interesse zusammenarbeiten könnten, erklärte die Regierungssprecherin.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP