Politik

Vertrauensvorschuss für Barley SPD-Generälin mit Traumergebnis gewählt

Der Chef und seine Generälin: Parteichef Gabriel und die neue Generalsekretärin Barely.

Der Chef und seine Generälin: Parteichef Gabriel und die neue Generalsekretärin Barely.

(Foto: picture alliance / dpa)

Traditionell erhalten Generalsekretäre auf Parteitagen nicht das Beste Ergebnis. Die SPD macht da eine Ausnahme. Katarina Barley wird mit überwältigender Mehrheit ins Amt befördert. Sie soll nun den Wahlkampf mitorganisieren.

Die SPD hat eine neue Generalsekretärin. Beim Bundesparteitag in Berlin wählten die Delegierten die Bundestagsabgeordnete Katarina Barley auf diesen Posten. Barley bekam 93 Prozent der Stimmen. Sie folgt auf Yasmin Fahimi, die nicht wieder antrat.

Barley sitzt erst seit 2013 im Bundestag und war bislang Justiziarin der SPD-Fraktion. Ihr Chef Sigmar Gabriel hatte bei seiner Wiederwahl als Parteivorsitzender einen heftigen Dämpfer erhalten und nur 74,3 Prozent erreicht.

Eine Juristin aus Rheinland-Pfalz war die einzige namhafte Neuerung in der SPD-Spitze. Die 47-jährige Barley setzt nun darauf, dass ihr Humor ihr hilft, mit Parteichef Gabriel besser klarzukommen als die bisweilen technokratisch wirkende Fahimi, die als Staatssekretärin zu Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles wechselt.

"Ähnliche Art von Humor wie Gabriel"

Mit Gabriel verbinde sie "eine ähnliche Art von Humor, wir sind beide intuitive Menschen", sagte Barley dem Parteiblatt "Vorwärts". Barley ist trotz 21-jähriger Zugehörigkeit zur SPD ein vergleichsweise neues Gesicht im Berliner Politbetrieb. Erst vor zwei Jahren zog sie über die Landesliste Rheinland-Pfalz in den Bundestag ein. Auf Anhieb wurde sie zur Justitiarin der Fraktion gewählt - eine wichtige Vertrauensposition, mit der sie auch zur Fraktionsspitze zählte.

Zuvor arbeitete die Tochter eines Briten als Anwältin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht, als Richterin an einem Land- und einem Amtsgericht, als Referentin im Justizministerium in Mainz. Politisch verortet sich Barley bei der größten Abgeordnetengruppe der SPD, der Parlamentarischen Linken.

Schwesig mit besten Vize-Ergebnis

Ihre Wahl beim Parteitag war am Freitag eher eine Formalie: Generalsekretäre der SPD sind bescheidene Ergebnisse gewöhnt. Barley wurde jedoch mit einem Traumergebnis von 93 Prozent in ihr neues Amt gewählt.

Die Generalsekretärin organisiert laut Parteisatzung auch den Bundestagswahlkampf. Das will sich Barley auch nicht aus den Händen nehmen lassen. Barley ist Mutter von zwei Söhnen (12 und 19 Jahre alt) und geschieden.

Zuvor wurden nach Gabriel auch die Vize-Posten neu gewählt. Dabei erzielte Bundessozialministerin Manuela Schwesig mit mehr als 92 Prozent das beste Ergebnis. Die weiteren Stellvertretenen Parteivorsitzenden sind Hannelore Kraft (91,4 Prozent, Aydan Özuguz (83,6 Prozent), Thorsten Schäfer-Gümbel (88 Prozent) und Ralf Stegner (77,3 Prozent). Im Amt bestätigt wurde zudem Dietmar Nietan als Schatzmeister.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen