In Niederlanden eingetroffen Selenskyj besucht Internationalen Strafgerichtshof
04.05.2023, 07:04 Uhr Artikel anhören
Am Flughafen Schiphol in Amsterdam - ein niederländischer Regierungsflieger holte Selenskyj offenbar in Helsinki ab.
(Foto: IMAGO/ANP)
Die Niederlande unterstützen die Ukraine seit Kriegsbeginn und schließen selbst die Lieferung von Kampfjets nicht aus. Zum ersten Mal trifft der ukrainische Präsident nun in Amsterdam ein. Selenskyj trifft sich mit Regierungschef Rutte und spricht am Internationalen Strafgerichtshof.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu einem Besuch in den Niederlanden eingetroffen, wie mehrere Medien berichten. Der niederländischen Nachrichtenagentur ANP zufolge landete Selenskyj am späten Mittwochabend auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam. Demnach plant der ukrainische Präsident einen Besuch am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag und Gespräche mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte sowie Parlamentsabgeordneten. Es ist der erste Besuch des Präsidenten in den Niederlanden.
Selenskyj wurde laut dem öffentlich-rechtlichen Sender NOS mit einem niederländischen Regierungsflieger aus der finnischen Hauptstadt Helsinki abgeholt, die der Staatschef am Mittwoch besucht hatte. In Helsinki hatte Selenskyj an einem Treffen mit den Regierungschefs Schwedens, Norwegens, Dänemarks und Islands teilgenommen.
Bei seinem Niederlande-Besuch soll Selenskyj NOS zufolge vor dem IStGH eine Rede mit dem Titel "Kein Frieden ohne Gerechtigkeit für die Ukraine" halten. Der Strafgerichtshof hatte wegen der mutmaßlichen Verschleppung ukrainischer Kinder durch Russland im März einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die "Kinderrechtsbeauftragte" des Präsidenten, Maria Alexejewna Lwowa-Belowa, erlassen.
Die Niederlande hat die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 finanziell wie militärisch unterstützt und bisher militärische Hilfe im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro geliefert. Premier Rutte hatte erklärt, dass auch die Lieferung von Kampfflugzeugen kein Tabu sei. Im April kündigten die Niederlande den gemeinsam mit Dänemark zu bestreitenden Kauf von 14 Leopard-2-Panzern an, die an Kiew geliefert werden sollen.
Quelle: ntv.de, chl/AFP/dpa