Politik

Neue Prognosen aus Griechenland Syriza liegt komfortabel vorn

Starke Gesten in einem schwachen Land: Wahlwerbung des Links-Bündnisses Syriza in Athen.

Starke Gesten in einem schwachen Land: Wahlwerbung des Links-Bündnisses Syriza in Athen.

(Foto: REUTERS)

Im Süden Europas nimmt die Demokratie ihren Lauf: Kurz vor dem großen Wahltermin in Athen deuten die jüngsten Umfragen einen klaren Vorsprung für das Links-Bündnis Syriza an. Europa steuert auf einen Erdrutschsieg der Spargegner zu.

Wenige Tage vor den Neuwahlen in Griechenland kann die linke Oppositionspartei Syriza Umfragen zufolge ihren Vorsprung ausbauen. Nach einer zu Wochenbeginn veröffentlichten Erhebung für den griechischen Fernsehsender Skai könnte Syriza bei den Wahlen am kommenden Sonntag 6,5 Prozentpunkte vor der regierenden Konservativen von Ministerpräsident Antonis Samaras liegen.

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Laut Prognose liegen die Sozialisten nun bei 33,5 Prozent statt bisher 31,5 Prozent. Samaras' Partei Nea Dimokratia komme unverändert auf 27 Prozent. Das Links-Bündnis Syriza, dessen Spitzenkandidat Alexis Tsipras die Reformvorgaben von IWF, EU und EZB neu aushandeln will, liegt seit Wochen in den Umfragen vorn.

Kein "Grexit", aber ...

Dass sich an diesem Bild in der letzten Woche vor dem Wahltermin bislang nichts geändert hat, belegt eine weitere aktuelle Prognose des griechischen Umfrageinstituts Alco. Dort zeigt sich ebenfalls ein komfortabler Vorsprung für Syriza. Den Alco-Daten zufolge konnte die Partei ihren Vorsprung von 3,5 Punkten auf 4,6 Punkte ausbauen.

Syriza will Griechenland nach eigenem Bekunden zwar in der Eurozone halten, aber die Sparpolitik stoppen. Zudem verlangt die Partei von Alexis Tsipras einen Schuldenerlass für das Land, das seit 2010 mit Finanzhilfen des Internationalen Währungsfonds und seiner Euro-Partner von 240 Milliarden Euro vor einer Staatspleite bewahrt wird.

Voll auf Konfrontation

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte erst zu Wochenbeginn die offizielle Haltung der Geldgeber bekräftigt, dass jede griechische Regierung frühere Zusagen einhalten müsse. Ähnlich äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Unklar ist, was im Fall eines Wahlsiegs Tsipras konkret geschehen wird. Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone gilt als unwahrscheinlich. Sollten die internationalen Geldgeber ihre Hilfszahlungen einstellen, stünde das Land binnen kurzem vor der Zahlungsunfähigkeit.

Die Neuwahl in Griechenland wurde erforderlich, weil das Athener Parlament bei der Wahl des Präsidenten im Dezember nicht die nötige Mehrheit erreichte. Im dritten Wahlgang waren 180 von insgesamt 300 Stimmen nötig. Das neue Parlament muss binnen 20 Tagen nach seiner konstituierenden Sitzung erneut über das Staatsoberhaupt abstimmen. In der ersten und zweiten Runde sind erneut 180 Stimmen notwendig, in der dritten genügt eine einfache Mehrheit.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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