Politik

361 Prozent Anstieg durch Brexit Tausende Briten bekommen deutschen Pass

Briten erkundigen sich seit dem geplanten Brexit verstärkt über die deutsche Staatsbürgerschaft.

Briten erkundigen sich seit dem geplanten Brexit verstärkt über die deutsche Staatsbürgerschaft.

(Foto: Marijan Murat)

Der Brexit-Frust ist auch in Deutschland zu spüren: So viele Briten wie nie zuvor interessieren sich für die deutsche Staatsbürgerschaft. Doch das Statistische Bundesamt legt auch noch andere interessante Zahlen vor.

Der geplante Ausstieg der Briten aus der EU macht sich auch bei den Einbürgerungen bemerkbar: Im vergangenen Jahr haben sich so viele Briten wie nie zuvor für einen deutschen Pass entschieden. Wie das Statistische Bundesamt berichtete, ließen sich 2865 Briten einbürgern. Das seien 2200 mehr als im Jahr zuvor oder ein Anstieg um 361 Prozent.

Mit insgesamt 110.400 Einbürgerungen stieg die Zahl der neuen Deutschen um 2,9 Prozent. In den beiden Jahren zuvor war die Zahl der Einbürgerungen nach Angaben der Behörde rückläufig gewesen.

Die größte Gruppe unter den Menschen mit neuem deutschen Pass stellten die 16.290 Türken. Im Vergleich zum Vorjahr ging ihre Zahl jedoch um 16,9 Prozent zurück. Bei der zweitgrößten Gruppe, den Polen, stieg der Anteil hingegen um 11,3 Prozent auf 6632.

Die Eingebürgerten waren den Angaben zufolge im Durchschnitt 33 Jahre alt und hielten sich seit 17 Jahren in Deutschland auf. Wie schon in den vergangenen Jahren war der Anteil der Frauen mit 53,9 Prozent höher als der der Männer. Fast 60 Prozent der Neu-Deutschen stammen aus Europa, darunter 29 Prozent aus EU-Staaten.

Durchschnittsalter sinkt durch Migration

Das Statistische Bundesamt teilte außerdem mit, dass im Jahr 2015 das Durchschnittsalter in Deutschland erstmals seit der Wiedervereinigung leicht gesunken ist. Demnach betrug das durchschnittliche Alter Ende des Jahres 44 Jahre und drei Monate. Ein Jahr zuvor hatte es noch bei 44 Jahren und vier Monaten gelegen.

Der Zuwachs um rund 978.000 Menschen und die "Verjüngung" der Gesamtbevölkerung war vor allem auf Migration und die Aufnahme von Flüchtlingen zurückzuführen: Während die deutsche Bevölkerung weiter alterte und Ende 2015 ein durchschnittliches Alter von 45 Jahren erreichte, betrug der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ohne deutschen Pass 37 Jahre und fünf Monate.

Die Menschen, die aus Krisengebieten stammten, waren deutlich jünger als in den Vorjahren. Waren sie im Jahr 2014 durchschnittlich 29 Jahre und sechs Monate alt, sank ihr Alter im Jahr 2015 auf 26 Jahre und fünf Monate. Besonders deutlich war der Rückgang bei Menschen aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien, hieß es.

Quelle: ntv.de, vck/dpa

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