Einsatz nimmt größere Ausmaße an Türkei attackiert syrisch-kurdisches Dorf
27.07.2015, 08:24 Uhr
Syrisch-kurdischer Kämpfer in der irakischen Stadt Sindschar. Die Türkei fliegt Angriffe gegen kurdische Stellungen in Syrien und im Irak.
(Foto: AP)
Noch am Wochenende schließt der türkische Ministerpräsident Davutoglu einen Bodeneinsatz in Syrien aus. Nun beschießen türkische Panzer ein von Kurden kontrolliertes Dorf in Syrien - von der Türkei aus.
Die türkische Armee hat nach Angaben von Aktivisten ein von kurdischen Kämpfern kontrolliertes Dorf in Syrien angegriffen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurde nach mehreren Luftangriffen auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat auch das von Kurden kontrollierte Dorf Zor Maghar in der Provinz Aleppo von türkischen Panzern beschossen.
Das Dorf befindet sich unmittelbar an der türkisch-syrischen Grenze. Zuvor hatte die türkische Armee laut Medienberichten auch wieder Angriffe auf Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak geflogen.
Davutoglu: kein Bodeneinsatz
Noch am Wochenende hatte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu der "Hürriyet" erklärt, die Türkei plane keinen Einsatz von Bodentruppen in Syrien. Allerdings sollten dort moderate Rebellen, die gegen den IS kämpfen, aus der Luft geschützt werden, sagte Davutoglu. Darin sei sich die Türkei mit den USA einig.
Davutoglu wurde von dem Blatt ferner mit den Worten zitiert, die syrische Kurdenpartei PYD könnte einen Platz im "neuen Syrien" haben. Voraussetzung sei allerdings, dass sie sich nicht gegen die Türkei richte, alle Verbindungen zur Verwaltung von Syriens Staatschef Baschar al-Assad kappe und mit Oppositionstruppen zusammenarbeite.
Umstrittener Einsatz gegen PKK
Die Luftangriffe der türkischen Armee gegen Lager der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak heizen den Kurdenkonflikt wieder an. Die brüchige Waffenruhe ist damit nach mehr als zwei Jahren praktisch beendet. Die PKK erklärte am Samstag, die vor zwei Jahren ausgerufene Waffenruhe sei nicht mehr von Bedeutung.
Indirekt erhielt Ankara Rückendeckung der US-Regierung. "Die USA stufen die PKK ausdrücklich als Terrororganisation ein", betonte Präsident Barack Obamas stellvertretender Sicherheitsberater Ben Rhodes.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP/dpa/rts