Politik

Reaktion auf 9/11 USA dachten auch über Atomschlag nach

Einer der beiden brennenden Türme des New Yorker World Trade Centers.

Einer der beiden brennenden Türme des New Yorker World Trade Centers.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington waren der Beginn Feldzugs der USA gegen den Terror. Ex-Kanzlerberater Steiner zufolge erwog die Bush-Administration auch einen Atomwaffen-Einsatz gegen Afghanistan.

Als Reaktion auf die Terrorserie vom 11. September 2001 sollen die USA nach Angaben des früheren Kanzlerberaters Michael Steiner auch einen Atomschlag gegen Afghanistan erwogen haben. "Die Amerikaner haben damals gesagt, alle Optionen lägen auf dem Tisch", sagte der damalige Außenexperte von Bundeskanzler Gerhard Schröder dem "Spiegel".

Bei einem Besuch bei der damaligen Sicherheitsberaterin von US-Präsident George W. Bush, Condoleezza Rice, habe er kurz darauf "bemerkt, dass das mehr als eine Redewendung war": "Sie hatten wirklich alle Möglichkeiten durchgespielt. Die Papiere waren geschrieben."

Schröder und ihn habe die Sorge umgetrieben, die USA würden "im ersten Schock überreagieren", zumal sich die ganze Administration "regelrecht eingebunkert" habe. Die Amerikaner begannen im Oktober 2001 Militäreinsätze gegen das damals in Afghanistan herrschende Taliban-Regime mit konventionellen Waffen. Dazu führten sie Schläge gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida von Osama bin Laden.

Steiner nahm im Nachrichtenmagazin auch zu Schröders Äußerung zur "uneingeschränkten Solidarität" Deutschlands Stellung. Er habe beim Kanzler interveniert und sei eigens zu Schröder nach Hannover gefahren. "Schröder hat mich hochkant rausgeworfen", so der Ex-Kanzlerberater.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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