Politik

Auch gegen Assads Truppen USA schützen "ihre" Rebellen

Kämpfer der Freien Syrischen Armee. Die FSA wird vom Ausland ebenfalls für ihren Kampf gegen das syrische Regime unterstützt.

Kämpfer der Freien Syrischen Armee. Die FSA wird vom Ausland ebenfalls für ihren Kampf gegen das syrische Regime unterstützt.

(Foto: REUTERS)

Kämpfer ausbilden lautet die Strategie der USA gegen den Islamischen Staat. Was aber, wenn sie von allen Seiten bedroht werden? Insider machen klar, dass die Rebellen mit US-Training in Syrien besonderen Schutz genießen - auch gegen das Regime.

US-Präsident Barack Obama hat Insidern zufolge angeordnet, die vom amerikanischen Militär ausgebildeten Kämpfer in Syrien notfalls auch vor etwaigen Angriffen von Regierungstruppen zu schützen. Damit könnte es zu einer direkten Konfrontation zwischen US-Einheiten und der Armee von Präsident Baschar al-Assad kommen.

Die US-Luftwaffe werde die Einsätze der Aufständischen aus dem amerikanischen Rekrutierungsprogramm gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen. Allerdings werde man diese Einheiten nun auch gegen jeden Angreifer verteidigen. US-Vertreter lehnten eine offizielle Stellungnahme ab. Zuerst hatte das "Wall Street Journal" von dem Vorgang berichtet. CNN berichtete, Obama habe das Vorgehen nach monatelangen Beratungen gebilligt.

Die USA gehen mit Luftangriffen direkt gegen den IS vor. Zudem bildet das US-Militär seit Mai Einheimische im Kampf gegen die Islamisten aus. Sie sollen ausdrücklich nicht gegen die Regierungstruppen eingesetzt werden. Am Freitag war die erste Gruppe dieser Miliz im Nordirak von anderen Aufständischen angegriffen worden. Daraufhin kam ihr die US-Luftwaffe zu Hilfe.

Russland kritisiert US-Pläne

In US-Kreisen ist wiederholt erklärt worden, man rechne nicht mit einem Vorgehen der syrischen Regierungstruppen gegen die US-Rekruten. Allerdings können unbeabsichtigte Zusammenstöße nicht ausgeschlossen werden.

Russland kritisierte die Pläne der USA. Ein solches Vorgehen schwäche die Möglichkeiten der Regierung in Damaskus, den IS zu bekämpfen, sagte ein Sprecher des Präsidialamtes in Moskau. Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten Assads seit Beginn des Aufstandes gegen dessen Herrschaft.

Nusra-Front hat bereits US-treue Rebellen entführt

Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen die verschiedenen Rebellengruppen nicht nur gegen die Regierung, sondern auch gegeneinander. Die Islamisten der Nusra-Front wollen zwar Assad stürzen, greifen aber auch gezielt andere Aufständische an, die Unterstützung aus dem Westen erhalten haben.

Vergangene Woche entführten Kämpfer der Nusra-Front in der Provinz Aleppo Rebellen, die von den USA ausgebildet und von der Türkei ins Land geschleust worden waren. Sechs der Kämpfer kamen ums Leben. Die USA wollen nach eigenen Angaben jährlich rund 5000 syrische Rebellen ausbilden. Weil das US-Militär jedoch Probleme hat, vertrauenswürdige Kämpfer zu finden, sind bislang nach Medienberichten nur 54 Mann trainiert worden.

Ein Bündnis mit der syrischen Regierung gegen den IS lehnen die USA strikt ab. Allerdings hat das US-Militär bislang eine direkte Konfrontation mit den syrischen Truppen vermieden. Umgekehrt schießen die Einheiten Assads nicht auf amerikanische Kampfflugzeuge, die IS-Stellungen bombardieren.

Quelle: ntv.de, nsc/rts

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