Politik

Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Überholt die AfD die CDU?

Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wählen heute den neuen Landtag, der seinen Sitz im Schweriner Schloss hat.

Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wählen heute den neuen Landtag, der seinen Sitz im Schweriner Schloss hat.

(Foto: dpa)

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern droht den großen Parteien ein Debakel. Umfragen sagen den Regierungsparteien CDU und SPD herbe Verluste voraus. Die AfD könnte aus dem Stand sogar zur zweitstärksten Kraft im Parlament werden.

Gut 1,3 Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind an diesem Sonntag zur Wahl des neuen Landtags aufgerufen. Um die 71 Mandate bewerben sich 389 Kandidaten. Umfragen sahen die SPD mit Ministerpräsident Erwin Sellering zuletzt mit 28 Prozent vorn. Das wäre ein herber Verlust im Vergleich zur Wahl von 2011. Damals siegten die Sozialdemokraten mit 35,6 Prozent. Mit Spannung wird das Abschneiden der AfD erwartet.

Seit zehn Jahren regiert in Mecklenburg-Vorpommern eine SPD/CDU-Koalition. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass die Koalition nach der Wahl unter Führung der SPD fortgesetzt werden könnte, wenn auch mit einer deutlich knapperen Mehrheit als bisher. Rechnerisch wäre demnach auch eine rot-rot-grüne Koalition möglich. Größte Oppositionskraft könnte die AfD werden, die nach Umfragen aus dem Stand mit mehr als 20 Prozent zweitstärkste Kraft vor der CDU werden könnte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet eine Zitterpartie. "Auch dieses Mal wird es wieder ein ganz knappes Rennen", sagte die CDU-Chefin beim Wahlkampfabschluss ihres CDU-Heimatverbandes am Samstag in Bad Doberan. Die Umfragen sagen ihrer Partei ein erneutes Debakel an der Ostsee voraus. Bereits bei den Wahlen im März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hatte die Union - ebenso wie die SPD - teils herbe Verluste erlitten. Zudem hatte die CDU in Mecklenburg-Vorpommern vor fünf Jahren mit 23 Prozent das bis dahin schlechteste Ergebnis im Land eingefahren.

Die von der Flüchtlingskrise profitierende AfD könnte der rechtsextremen NPD so viele Proteststimmen abnehmen, dass diese nach zehn Jahren aus dem Landtag fliegt. Auch die Linkspartei büßte in den Umfragen mit 13 bis 15 Prozent erheblich ein. Die Grünen lagen zuletzt bei 6 Prozent, die Freidemokraten deutlich unter der 5-Prozent-Hürde.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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