Politik

May schwänzt TV-Debatte Vorsprung der Tories schrumpft weiter

Alle wichtigen Parteien sind bei dem TV-Duell vertreten - Premierministerin May fehlt.

Alle wichtigen Parteien sind bei dem TV-Duell vertreten - Premierministerin May fehlt.

(Foto: REUTERS)

In einer Woche wählen die Briten ein neues Unterhaus. Premierministerin May will damit ihren Rückhalt stärken. Doch ihre Partei verliert an Zustimmung. Scharfe Kritik gibt es auch in einer TV-Debatte - bei der May nicht anwesend ist.

Gut eine Woche vor der britischen Unterhauswahl schmilzt der Umfrage-Vorsprung der Konservativen weiter. Einer am späten Mittwochabend veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov zufolge liegen die Tories von Premierministerin Theresa May nur noch drei Prozentpunkte vor der oppositionellen Labour-Partei.

Nach der Umfrage für die "Times" kommen die Konservativen auf 42 Prozent und verlieren damit einen Punkt gegenüber der letzten Umfrage vom 27. Mai. Labour legte demnach im gleichen Zeitraum um drei Punkte auf 39 Prozent zu. Die Liberaldemokraten können mit sieben und die rechtsgerichtete UKIP mit vier Prozent rechnen. Die Umfrage wurde am 30. und 31. Mai erhoben.

Derweil standen bei einer von der BBC am Mittwochabend ausgestrahlten TV-Debatte mit Vertretern der großen Parteien die Themen soziale Gerechtigkeit, Brexit und Einwanderung im Mittelpunkt. Dabei wurden vor allem die Sparpolitik der konservativen Regierung und die Abwesenheit von Premierministerin May kritisiert.

Labour-Chef Jeremy Corbyn versprach eine Politik, die "der Masse, nicht den wenigen" dienen solle. Dazu gehörten auch höhere Steuern für die Reichen, um die restlichen 95 Prozent der Bevölkerung zu unterstützen und Geld für das Gesundheitswesen, Bildung und Erziehung aufzubringen.

Innenministerin muss May ersetzen

Zusammen mit den Vertretern der Liberaldemokraten, der Grünen, der Schottischen Nationalpartei SNP, der walisischen Plaid Cymru und Ukip attackierte er vor allem die Sparpolitik der Tories. Einig waren sich die Oppositionsparteien auch, dass mehr Geld für die innere Sicherheit und die Polizei nötig sei - nicht zuletzt im Licht des Terroranschlags von Manchester.

Innenministerin Amber Rudd, die statt der Regierungschefin erschienen war, geriet zunehmend in die Defensive. Sie kritisierte Corbyns Sozialpläne als "Wunschliste für den Geldbaum" und betonte, May sei die einzige, die in den bevorstehenden EU-Austrittsverhandlungen mit Brüssel das beste Ergebnis für Großbritannien erzielen könne.

May hatte die vorgezogene Wahl im April völlig überraschend für den 8. Juni angesetzt, um ihre Mehrheit auszubauen und so ihre Position bei den Brexit-Verhandlungen mit der EU zu stärken. Ein Zurückfallen hinter die bisherigen Mehrheitsverhältnisse im Unterhaus würde May auch bei den Brexit-Verhandlungen mit den anderen EU-Staaten schwächen.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts

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