Alternativen gesucht 75-Watt-Birne im Ruhestand
30.08.2010, 16:10 UhrAm 1. September dürfen Glühbirnen von 75 Watt nicht mehr in den Handel gebracht werden. Die Hersteller müssen zudem auf den Verpackungen genaue Angaben unter anderem zu Lichtstärke, Lebensdauer und Lichtfarbe machen. Die Auswahl der richtigen Lichtquelle ist nicht so einfach.

Auch Warmweiß-Energiesparlampen können die Lichtwärme der Glühlampe nicht wirklich ersetzen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Glühbirnen und Lampen mit 100 Watt sind schon vor einem Jahr aus dem Handel verschwunden. Mit dem 1. September dürfen die 75-Watt-Birnen nicht mehr in die Geschäfte gebracht werden. 2011 sollen die 60-Watt-Birnen, 2012 die 25- und 40-Watt-Modelle folgen. Händler dürfen aber Restbestände der Glühbirnen weiter verkaufen.
Die am weitesten verbreitete Alternative sind die sogenannten Energiesparlampen. Daneben gibt es unter anderem Halogenlampen oder sogenannte Leuchtdioden (LED). Herkömmliche Glühlampen nutzen nur fünf Prozent des verbrauchten Stroms für die Lichterzeugung. Der Rest verpufft als Wärme. Energiesparlampen wandeln dagegen rund 25 Prozent des Stroms in Licht um - fünfmal so viel wie Glühbirnen. Halogenlampen sind immerhin 50 Prozent sparsamer als die Glühbirne, Leuchtdioden 80 Prozent.
Alternativen teurer
Alle drei Varianten energiesparender Lampen sind teurer als die Glühbirne. Bei den Energiesparlampen gibt es wiederum große Preisunterschiede. Laut Stiftung Warentest lohnt sich meist der Kauf einer teureren Sparlampe, weil diese meist schneller hell werden, besseres Licht machen und länger halten. Energiesparlampen gibt es mittlerweile auch in Form einer klassischen Glühbirne. Die wenigen dimmbaren Modelle sind mit etwa 30 Euro noch recht teuer.
Energiesparlampen rechnen sich in der Regel auf lange Sicht, weil die Stromrechnung sinkt. Eine Energiesparlampe hält zudem fast zehn Mal so lange wie eine Glühlampe. Auch Halogenlampen und LEDs müssen deutlich seltener gewechselt werde. Teils betragen die jährlichen Gesamtkosten für Lampenkauf und Strom so ein Viertel der Kosten einer konventionellen Glühbirne. Nach Berechnungen der Stiftung Warentest spart der Nutzer zwischen 50 und 180 Euro auf 10.000 Betriebsstunden gerechnet. Das sind je nach Nutzung zwischen drei und zehn Jahren.
Unterschiede beim Licht
Das von Halogenlampen erzeugte Licht kommt demjenigen der Glühbirne besonders nah. Bei den Energiesparlampen empfiehlt es sich, auf Lichtfarbe und Farbwiedergabe zu achten, die Angaben dazu müssen die Hersteller ab Anfang September auf der Packung verzeichnen. Die Lichtstärke wird in Lumen (lm) gemessen. Je höher der angegebene Lumenwert, desto heller das Licht. Bei der in Kelvin (K) gemessenen Lichtfarbe gilt: Je niedriger der Wert, desto wärmer die Lichtfarbe. 2700 Kelvin entsprechen der Lichtfarbe "warmweiß", die sich ebenso wie "extra-warmweiß" für Wohn- und Schlafräume eignet. In Büro oder Küche werden "tageslichtweiß" oder "neutralweiß" empfohlen.
Halogenglühlampen und Leuchtdioden können mit dem Hausmüll entsorgt werden. Energiesparlampen enthalten allerdings Quecksilber. Auch wenn der Anteil recht gering ist, gehören sie deshalb auf den Sondermüll. Bislang gibt es bundesweit etwa 2200 Sammelstellen für Privathaushalte, Informationen dazu gibt es im Internet etwa unter lichtzeichen.de. Wenn eine Energiesparlampe zerbricht, sollten die Bruchstücke in einer luftdichten Plastiktüte gut verschlossen werden und das Zimmer mindestens 20 Minuten gelüftet werden. Mit einer zusätzlichen Silikonummantelung können Lampen - etwa im Kinderzimmer - besonders geschützt werden.
Quelle: ntv.de, AFP