Steuern und Sozialabgaben Ab Freitag arbeiten wir für uns
10.07.2007, 12:27 UhrDeutschlands Steuerzahler arbeiten von diesem Freitag an nicht mehr für die Staatskasse, sondern nur noch für den eigenen Geldbeutel - allerdings nur rein rechnerisch. Das vor dem 13. Juli erwirtschaftete Einkommen der Steuer- und Beitragszahler hat nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes zunächst der Staat einbehalten. Im vergangenen Jahr fiel der alljährliche "Steuerzahler- Gedenktag" noch auf den 5. Juli, wie der Steuerzahlerbund am Montag weiter in Berlin mitteilte. Hauptgrund für den Sprung nach hinten sei die Anhebung der Mehrwert- und Versicherungsteuer Anfang dieses Jahres.
Der "Steuerzahler-Gedenktag" ist ein Rechenbeispiel und wird auf Grundlage der "volkswirtschaftlichen Einkommensbelastungsquote" ermittelt. Diese zeigt an, wie viel der Staat vom Einkommen der Bürger und Betriebe über Steuern und Sozialabgaben zunächst einbehält. Für 2007 sind dies laut Steuerzahlerbund 53,01 Prozent. Daraus lasse sich der 13. Juli, 11.40 Uhr, als exakter Zeitpunkt berechnen. 2006 betrug die Quote 51,02 Prozent.
Einbezogen werden bei der Berechnung nicht nur direkte Steuern wie die Einkommen-, Lohn-, Körperschaft-, Kapitalertrag- und Kfz-Steuer. Zu Grunde gelegt werden auch indirekte wie die Mehrwert-, Mineralöl-, Tabak-, Strom- oder Biersteuer. Der Steuerzahlerbund bezieht auch die Kürzung der Pendlerpauschale sowie des Sparer-Freibetrages ein. Zu Buche schlägt zudem die Abschaffung bestimmter Steuerschlupflöcher. Letztlich werden alle Faktoren berücksichtigt, die das Steueraufkommen erhöhen bei gleich bleibendem Volkseinkommen.
Der bisherige Höchstwert fiel in das Jahr 2000 mit 56,3 Prozent. Vor knapp 50 Jahren war der Gedenktag dagegen bereits auf den 1. Juni gefallen.
Quelle: ntv.de