Verbraucherschützer alarmiert Abzocke bei Immobilienkrediten
06.07.2014, 14:14 Uhr
Das Eigenheim vorzeitig zu verkaufen kann teuer werden - zu teuer.
(Foto: dpa)
Wenn Immobilienkredite vorzeitig gekündigt werden, rollt auf die Haus- und Wohnungseigentümer oft eine Kostenwelle zu. Und in zwei Drittel der Fälle sind die "Vorfälligkeitsentschädigungen" signifikat überhöht, warnen nun Verbraucherschützer.
Verbraucherschützer werfen Banken Abzocke bei der vorzeitigen Kündigung von Immobilienkrediten vor. Kreditinstitute würden von Haus- und Wohnungseigentümern, die noch vor Ende der Kreditlaufzeit ihr Heim verkaufen müssten, oft überhöhte Entschädigungszahlungen für die vorzeitige Kündigung des Darlehens verlangen, zitierte der "Spiegel" aus einer Untersuchung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), die am Montag vorgestellt wird.
Die von Kreditinstituten erhobene "Vorfälligkeitsentschädigung" für Zinszahlungen, die durch die vorzeitige Kündigung des Kredits ausbleiben, seien in fast zwei Dritteln der Fälle "signifikant überhöht". Grund sei unter anderem, dass häufig vertraglich vereinbarte Sondertilgungsmöglichkeiten "in rechtswidriger Weise" von der Kalkulation ausgenommen würden. In etlichen Fällen gehe es um mehrere zehntausend oder sogar hunderttausend Euro, berichtete der "Spiegel" weiter.
Der vzbv fordert demnach eine standardisierte Berechnungsmethode und eine Deckelung der Vorfälligkeitsentschädigung auf fünf Prozent der noch ausstehenden Kreditsumme. Derzeit liegt der Schnitt den Angaben zufolge bei rund elf Prozent. Der vzbv beruft sich bei seiner Analyse auf 3000 geprüfte Fälle, in denen Haus- oder Wohnungsbesitzer ihr Objekt noch vor Ende der Kreditlaufzeit abstoßen mussten.
Quelle: ntv.de, sla/AFP