Konzern kann Berg offenbar nicht abarbeiten Airberlin lässt Kundenanfragen unbeantwortet
05.08.2013, 17:01 UhrOffenbar ist vom Sparkurs bei Airberlin auch der Kundenservice betroffen. Anders lässt sich ein Medienbericht nicht deuten, in dem von zehntausenden unbeantworteten Kundenanfragen die Rede ist. Dabei scheint die Fluggesellschaft aber auch auf die Trägheit ihrer Kundschaft zu setzen.
Bei Airberlin kämpft der Kundenservice laut einem Bericht gegen einen Berg von zehntausenden unbeantworteten Kundenanfragen an. Bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft lägen derzeit 30. 000 unbearbeitete Vorgänge, berichtete die Tageszeitung "Die Welt" ohne Nennung von Quellen. Bis zur Bearbeitung vergingen mitunter bis zu acht Monate. Teils würden auch Fälle ohne Beantwortung geschlossen. Der Konzern hoffe, dass eine Reaktion der Kunden ausbleibe, so der Bericht.
Um nur die alten Anfragen abzuarbeiten, bräuchte der Kundenservice mit seinen knapp 80 Beschäftigten zwei Monate, wie die Zeitung ohne Nennung von Quelle berichtete. Da die Abteilung aber täglich neue Anfragen bekomme, werde der Rückstau nicht kleiner. Marketing-Expertin Heike Simmet von der Hochschule Bremerhaven sagte der Zeitung, sie halte einen solchen Rückstau bei Kundenanfragen in diesem Umfang für außergewöhnlich und für "Kunden völlig unzumutbar".
Airberlin wollte den Bericht nicht direkt bestätigten. Ein Sprecher erklärte lediglich, die Bearbeitung von Anfragen könne "einige Zeit in Anspruch nehmen", da bei Airberlin Kundenanliegen individuell betreut würden. "Dass es bei einzelnen Fällen zu einer längeren Wartezeit kommt, tut uns leid", erklärte der Sprecher. Um Wartezeiten zu verkürzen, mache Airberlin Kunden teils "ein unverbindliches pauschales Angebot", mit dem Anfragen geregelt werden sollen, so der Bericht weiter.
Airberlin fährt derzeit einen drastischen Sparkurs. Der Konzern will bis Ende 2014 rund 450 Millionen Euro sparen und 900 Stellen abbauen. Airberlin beschäftigt rund 9100 Menschen. Im ersten Quartal von Januar bis März fuhr das Unternehmen einen Verlust von 196 Millionen Euro ein. Im Gesamtjahr 2012 machte Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft unterm Strich 6,8 Millionen Euro Gewinn.
Quelle: ntv.de, AFP