Benachteiligung von ärmeren Kunden Allianz weist Vorwürfe zurück
06.06.2012, 12:48 Uhr
Ärmere, ältere und kinderreiche Kunden der Allianz sollen bei der Überschussbeteiligung zu kurz kommen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Werden Ältere, ärmere und kinderreiche Kunden der Allianz bei der Riester-Rente doch nicht benachteiligt? Der Versicherungskonzern weist die Vorwürfe von Verbraucherschützern jedenfalls zurück.
Der Versicherungskonzern Allianz hat Vorwürfe von Verbraucherschützern zurückgewiesen, er benachteilige bei der Riester-Rente ältere, ärmere sowie kinderreiche Kunden. Das Unternehmen werde die vom Bund der Versicherten (BdV) und der Verbraucherzentrale Hamburg geforderte Unterlassungserklärung nicht abgeben, erklärte ein Allianz-Sprecher. Er warf den Verbraucherschützern vor, "die Riester-Rente in Misskredit zu bringen und die Riester-Sparer in unverantwortlicher Weise zu verunsichern".
BdV und Verbraucherzentrale hatten der Allianz vorgeworfen, Kunden mit niedrigen Beiträgen nur eingeschränkt an den sogenannten Kostenüberschüssen zu beteiligen. Diese entstehen, wenn die Versicherung ursprünglich kalkulierte Kosten unterschreitet. Eine aufwendige Analyse von Kleingedrucktem, Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Geschäftsbericht des Konzerns habe ergeben, dass die Allianz Kostenüberschüsse nur an Kunden auszahle, deren "Garantiekapital" höher als 40.000 Euro sei. Diese Grenze sei für ärmere, ältere und kinderreiche Kunden kaum erreichbar, kritisierten die Experten.
Die Allianz erklärte, Kostenüberschüsse erstünden nur bei Verträgen, die mit einem überdurchschnittlichen Beitrag abgeschlossen würden - also bei Gutverdienern. "Da die Verträge mit kleinen Beiträgen nicht zu den Kostenüberschüssen beitragen, ist es verursachungsorientiert, diese Verträge nicht an den Kostenüberschüssen zu beteiligen." Zugleich wies der Sprecher Berechnungen zurück, wonach Allianz-Riester-Kunden durch die Regelung ein Betrag von bis zu 3500 Euro zu Rentenbeginn nicht zur Verfügung stehe. Diese Berechnung "entbehrt jeder Grundlage", erklärte er.
Quelle: ntv.de, AFP