Geld aus Lebensversicherung Alternativen zur Kündigung
20.02.2007, 08:14 UhrVon Alexander Klement
Jedes Jahr werden für zwölf Milliarden Euro Lebensversicherungsverträge gekündigt. Der Grund ist akuter Geldmangel, denn bei Abschluss der oft über Jahrzehnte laufenden Versicherung konnte die Finanzkraft nicht richtig eingeschätzt werden. Wird es finanziell eng, muss eben die Lebensversicherung herhalten.
Der Haken: Wer seine Lebensversicherung kündigt, bekommt nur den von der Versicherung angegebenen Rückkaufswert – dieser kann sogar unter dem eingezahlten Kapital liegen. Es bleiben zwei Alternativen. Zum einen können Lebensversicherungsverträge verkauft oder beliehen werden.
Verkauf und Beleihung
Wer seine Police verkauft erlöst nach Angaben der Stiftung Warentest bis zu rund acht Prozent über dem Rückkaufswert. Allerdings fanden die Tester auch heraus, dass der Verkauf nicht immer möglich ist. So kauft beispielsweise Cashlife nur Verträge von 47 Lebensversicherern. In Deutschland gibt es allerdings fast 120 Lebensversicherungsunternehmen. Weitere Hürden sind zusätzliche Bedingungen wie eine Mindesthöhe des Rückkaufwerts von zum Beispiel 5.000 Euro oder eine Höchstgrenze bei der Restlaufzeit von 15 Jahren. Außerdem kommt Stiftung Warentest nach Stichproben zu dem Schluss, dass selbst wenn alle Mindestvoraussetzungen erfüllt sind, nur Interesse an Versicherungen bestand, die einen satten Gewinn versprachen.
Als weitere Alternative bietet sich das Policendarlehen an, wenn es darum geht einen finanziellen Engpass eine gewisse Zeit zu überbrücken. Der Kunde erhält einen Kredit aus seinem eigenen Versicherungsguthaben. Altersvorsorge und Todesfallschutz bleiben dabei in der Regel erhalten. Bislang war man dabei allerdings von seinem Versicherer abhängig, der sich den Kredit gut bezahlen ließ. Auch die Hereingabe der Lebensversicherung als Sicherheit für einen Bankkredit ist möglich aber ebenfalls relativ teuer. Etwas günstiger fährt, wer sich an Zweitmarktspezialisten wendet. Ein Vergleich lohnt sich in jedem Fall, da es sehr große Unterschiede bei den Zinssätzen der Versicherer gibt. Allen Angeboten gemein ist, dass die maximale Auszahlung zwischen 80 und 100 Prozent des momentanen Rückkaufswerts beträgt.
Quelle: ntv.de