Das gleiche in Gelb? Änderungen für Bankkunden
01.09.2008, 16:03 UhrNach der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank soll sich für die Kunden beider Institute nur wenig ändern. "Alle Kunden werden ihre Kontonummern und Bankleitzahlen behalten", versicherte Commerzbank-Chef Martin Blessing. Auch könnten Kontoinhaber nach dem Zusammenschluss bei deutlich mehr Filialen als bisher ihre Bankgeschäfte erledigen. Die Marke "Dresdner Bank" werde von der Bildfläche verschwinden, kündigte Commerzbank-Finanzchef Eric Strutz an. Die Gewerkschaft Verdi kündigte angesichts des drohenden Abbaus von insgesamt 9000 Stellen Widerstand an.
Insgesamt wolle die Commerzbank nach der Übernahme der Dresdner Bank die Zahl der gemeinsamen Filialen beider Institute von 1540 auf 1200 verringern, sagte Blessing. Filialen würden aber nur dort zusammengelegt, "wo sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander befinden". Den Kunden würden dadurch keine Nachteile entstehen. Durch den Zusammenschluss der Zweigstellen beider Banken werde die Commerzbank insbesondere in den Großstädten künftig deutlich stärker vertreten sein als bisher. Dadurch werde die Wettbewerbsposition gegenüber den Sparkassen gestärkt, sagte Blessing.
Commerzbank - die Beraterbank?
Das durch den Zusammenschluss entstehende Geldinstitut werde voraussichtlich den Namen "Commerzbank" tragen, sagte Commerzbank-Finanzvorstand Strutz am Rande einer Pressekonferenz. Der Konzern wolle nur einen Markennamen führen. Zuvor hatte Commerzbank-Chef Blessing gesagt, der Konzern wolle sich in den "kommenden Monaten sehr genau anschauen, wie wir die beiden Marken zusammenführen werden". Es sei jedoch klar, dass es "wenig Sinn" habe, zwei Marken zu behalten. Ziel sei es aber, die Markenidentität beider Institute zusammenzuführen. So sei beispielsweise ein künftiger Name wie "Commerzbank - die Beraterbank" denkbar. In der Kundenbewerbung bezeichnet sich die Dresdner Bank bisher als "die Beraterbank".
Am Bankschalter wird nicht gespart
Der geplante Abbau von insgesamt 6500 Stellen in Deutschland solle "in einem mehrjährigen Prozess umsichtig und sozialverträglich" erfolgen, teilte die Commerzbank mit. Einschnitte beim Personal sollten überall dort vermieden werden, "wo wir mit den Kunden in direktem Kontakt sind", so Commerzbank-Finanzchef Strutz - also am Bankschalter.
Im Bereich Privat- und Geschäftskunden sollen insgesamt 2200 Stellen wegfallen, wie die Commerzbank weiter mitteilte. Dies werde durch die Zusammenlegung von Filialen und Verwaltungsstäben erreicht. Weitere 2000 Stellen sollen demnach im Bereich Service entfallen, etwa durch die Zusammenführung der Rechenzentren der Banken. 1600 Stellen würden in der Konzernführung gestrichen. Insgesamt wolle die Commerzbank 9000 Arbeitsplätze abbauen.
Verdi-Vorstandsmitglied Uwe Foullong kündigte an, für den Erhalt möglichst vieler Filialen kämpfen zu wollen. "Wir wollen in weiteren Verhandlungen erreichen, dass möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze erhalten werden können", sagte Foullong im RBB. Dies werde noch ein weiter und arbeitsreicher Weg.
Quelle: ntv.de