Gebühr statt Kickback Anleger wollen gute Beratung
14.04.2010, 14:52 UhrKunden sind bei ihrer Geldanlage vorsichtiger geworden. Sie wünschen sich weniger Fach-Chinesisch, eine große Produktvielfalt und nachhaltige Beratung.
Die Deutschen erwarten bei der Geldanlage eine verständlichere Beratung. Ganz oben auf der Liste stehen mehr Offenheit - auch bei Gebühren - sowie eine neutrale Produktauswahl, die über hauseigene Angebote hinausgeht. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Sofres im Auftrag von Fidelity International in elf europäischen Ländern.
Für die Mehrheit der Deutschen führt bei der Finanz- und Vorsorgeplanung kein Weg an einem qualifizierten Berater vorbei. Rund jeder Zweite gibt an, dass beim letzten Kauf eines Finanzprodukts der Berater für die Entscheidung ausschlaggebend war. Nur in Italien, Dänemark und Frankreich hat Beratung einen noch höheren Stellenwert. Den Fachleuten kommt damit eine wichtige gesellschaftliche Funktion zu - zumal die Bundesbürger ihr Wissen über richtiges Anlegen als begrenzt einschätzen: 56 Prozent von ihnen halten ihre Kenntnisse für gering.
Zu viel Fach-Chinesisch
In allen untersuchten europäischen Ländern sehen Anleger bei der Erklärung von Finanzprodukten und Anlagestrategien jedoch Defizite in punkto Verständlichkeit. Wenn sich die Deutschen bei der Geldanlage nicht ausreichend informiert fühlen, dann liegt das bei jedem Zweiten am Finanzjargon in Prospekten und im Kleingedruckten. Ein Drittel der Bundesbürger bewertet die Informationen, die er vor der letzten Investmentscheidung erhalten hat, als unzureichend. Die Komplexität des Produkts hinterlässt dagegen nur bei jedem Siebten das Gefühl, nicht gut informiert zu sein.
Für vier von fünf Deutschen ist es entscheidend, dass der Berater sich Zeit nimmt, ihre persönliche Situation zu verstehen. 69 Prozent der Befragten wünschen sich, dass der Berater fortlaufend prüft, ob das Produkt noch zum Anleger passt.
Transparenz entscheidet über Vertrauen
Aus Anlegersicht entscheidend für mehr Transparenz und Vertrauen ist auch die Offenlegung der Gebühren. Rund neun von zehn Deutschen finden vollständige Gebührenangaben wichtig oder essenziell. Doch nur 67 Prozent von ihnen meinen, dies sei derzeit der Fall.
Dabei ist die Tatsache, dass Beratung etwas kostet, für die Deutschen kein Problem, sondern eher ein Zeichen für Qualität. 51 Prozent sind bereit, unabhängig vom Produktkauf eine reine Beratungsgebühr zu bezahlen. 46 Prozent sind überzeugt, auf diese Weise eine individuellere und qualifiziertere Beratung zu erhalten.
Quelle: ntv.de, akl