Ratgeber

Von Hüpfburg bis Hebebühne Ausleihen ist einfach

Wer etwas haben möchte, kauft es. Doch nicht alles braucht man für länger. Das Geschäft mit Verleihangeboten floriert bei Heimwerkermärkten und Partyorganisatoren - aber auch der Bau setzt aufs Mieten.

Die Hüpfburg für den Kindergeburtstag gibt es schon ab 45 Euro.

Die Hüpfburg für den Kindergeburtstag gibt es schon ab 45 Euro.

(Foto: Thomas Max Müller, pixelio.de)

Einen tonnenschweren Asphaltkocher für einen Tag? Oder ein Partyzelt samt dekorativer Zwei-Meter-Palmen? Spezialisierte Verleihgeschäfte haben sich in Deutschland zu einem Millionenmarkt entwickelt. Unternehmen und Veranstalter besorgen sich so vergleichsweise günstig auf Zeit, was sie nicht ständig brauchen. Und auch Privatleute finden diverse Angebote jenseits des Massengeschäfts mit Mietwagen oder dem DVD-Verleih.

Wichtige Anlaufstellen sind Baumärkte. Bei Branchenprimus Obi stehen je nach Filiale zwischen 15 und 85 verschiedene Geräte und Maschinen bereit. Mehr als 250.000 Mietverträge schließen Kunden jährlich ab - und die Nachfrage steigt, wie eine Sprecherin sagt. "Beliebteste Geräte sind Teppich- und Polsterreiniger, Anhänger, Rundschleifer, Stemmhämmer und Kernbohrgeräte." Die meisten benötigen die Technikausstattung nur für kurze Zeit, so dass sich ein Kauf nicht lohnt. Deswegen zu einem Schnäppchen zu greifen, das womöglich nicht ordentlich funktioniert, wollen viele aber auch nicht. Verliehen werden dagegen Profimaschinen, die für den Dauereinsatz ausgelegt sind.

Auch Profis leihen

Was Freizeitgärtner und Hobbyrenovierer gelegentlich tun, ist in der Bauwirtschaft gang und gäbe. Kleinere, aber auch große Unternehmen betreiben selbst nur so viele Maschinen und Fahrzeuge, wie sie im Alltagsgeschäft auslasten können. Und setzen für Produktionsspitzen oder Spezialaufträge regelmäßig auf das Prinzip Miete. Neben der teuren Anschaffung spart das Kosten für Wartung und Reparaturen. Der europäische Dachverband der Branche wirbt sogar mit einem mehrsprachigen Internet-Kalkulator, um Firmenchefs von Mietvorteilen zu überzeugen.

Zahlreiche lokale Verleiher vermieten Hebebühnen.

Zahlreiche lokale Verleiher vermieten Hebebühnen.

(Foto: dpa)

Auf dem deutschen Markt sind zahlreiche lokale Verleiher für Hebebühnen, Kräne oder Container präsent. Als einer der Großen der Branche hat MVS Zeppelin eine Angebotspalette von 4.000 Maschinen und Geräten. "Gemietet wird vom Kurzeinsatz bis zu einem Jahr", sagt eine Sprecherin. Fahrer werden nicht mit gestellt, die Kunden bekommen aber eine Einweisung. Neben Raupen, Baggern, Pumpen, Sägen oder Raumtrocknern sind Bauzäune und Flutlichtanlagen zu haben. MVS Zeppelin kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 206 Millionen Euro.

Palme für einen Sommer

Gründe für Großbestellungen beim Verleiher sind auch aufwendigere Feste und Veranstaltungen. Spezialisten offerieren Partyzelte mit Rundbogenfenstern und Holz- oder Teppichfußboden. Erhältlich sind Licht- und Bühnentechnik, Stühle, Tische und Toilettenwagen mit variabler Kabinenzahl. Für eine Nacht kommen Teller und Gläser, Kaffeemaschinen und Dressingtöpfe dazu - der Abwasch wird gleich mit erledigt. Pflanzenvermietungen bieten Deko-Arrangements. Und: Auch mancher Oliven- oder Lorbeerbaum, der auf Café-Terrassen oder an Ladentüren in Fußgängerzonen steht, ist über den Sommer ausgeliehen.

Spezialofferten locken aber nicht nur professionelle Kunden. Zum Kindergeburtstag können Eltern Hüpfburgen buchen, ab 45 Euro für Selbstabholer. Ein Anbieter im Internet wirbt mit Streichinstrumenten zum Ausleihen - eine Geige mit Ebenholzgarnitur und Schulterstütze kostet 11,90 Euro im Monat. Als Absicherung gegen Schäden sind bei unterschiedlichen Leihobjekten Versicherungen vorgesehen. Denn es komme schon vor, dass Unerfahrene beim Bedienen nicht alles richtig machten, heißt es auch bei Obi. Der Anteil defekt zurückgegebener Maschinen sei aber überschaubar.

Quelle: ntv.de, dpa

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