Verbraucherschützer mahnen Banken betreiben Augenwischerei
15.09.2009, 08:13 Uhr
Wie Peter Wild haben viele Anleger bei der Lehman-Pleite viel Geld mit einem Zertifikat der Bank verloren.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Banken bieten ihren Kunden der Stiftung Warentest zufolge auch weiterhin so hochkomplexe Produkte wie vor der Finanzkrise an. So vertreiben viele Banken weiter Zertifikate, die für Privatanleger undurchschaubar sind. Unter anderem die DZ Bank, die Commerzbank oder die Hypovereinsbank geben demnach Zertifikate aus, die nur von Profis überblickt werden können.
Zertifikate sind Papiere, deren Rendite an den Verlauf eines Index geknüpft ist. In Deutschland waren in den vergangenen Jahren zahlreiche Unterarten wie Bonus-, Express oder Discount-Zertifikate entstanden. Verbraucherschützer hatten immer wieder kritisiert, dass die Papiere für Privatanleger zu komplex seien.
Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers vor einem Jahr bescherte Zertifikate-Anlegern dann sogar einen Totalverlust. Die Lehman-Pleite führte "Finanztest" zufolge dazu, dass viele Banken ihre Zertifikate inzwischen nicht mehr Zertifikate nennen, sondern Anleihen. Dies sei juristisch korrekt, die Banken wollten aber so nur vom "schlechten Image der Zertifikate ablenken". Egal wie die Produkte hießen, bleibe weiterhin die Gefahr eines Totalverlusts bei Pleite der ausgebenden Bank.
Quelle: ntv.de, AFP