Tages- und Festgeld Das sind die besten Zinsangebote
15.11.2017, 14:28 Uhr
Entscheidend ist die Differenz zwischen Zins und Inflation.
(Foto: imago/McPHOTO)
In den USA steigen die Zinsen, in Europa herrscht Eiszeit an der Zinsfront. Doch die Deutschen horten unbeirrt jede Menge Tages- oder Festgeld. Damit der Negativzins nicht ganz so arg zuschlägt, sollte man die besten Angebote kennen. Finanztest verrät sie.
Saure-Gurken-Zeit für Sparer - immer noch. Und die Frage nach der Zinsentwicklung in Europa wird von den Finanzauguren nach wie vor uneinheitlich beurteilt. Genauer, über den Zeitpunkt einer für Sparern sehnlichst erwarteten Zinserhöhung wird debattiert. Damit Anleger, die auf Tages- oder Festgeld setzen, wenigstens auf dem Papier noch etwas bekommen, sollte dem neuen Zinsranking von Finanztest Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn die Angebote für solche Anlageformen sind nach wie vor mau - hinzu kommt die Inflation. Sparer verlieren also Geld.
In der Datenbank der Stiftung Warentest werden die attraktivsten Konditionen für über 800 Angebote für Tages- und Festgeld mit unterschiedlicher Laufzeit aufgezeigt. Die Tester prüfen dabei alle Zinsangebote auf bedenkliche Nebenbedingungen und nehmen Angebote mit verbraucherunfreundlichen Bedingungen nicht in die Datenbank auf. Dazu gehören zum Beispiel Lockangebote mit kurzen Laufzeiten oder niedrigen Anlagebeträgen, Angebote mit Zusatzkosten und sogenannte Kombi-Produkte, bei denen üblicherweise nur die Hälfte des Anlagebetrages in eine kurzfristige Zinsanlage fließt und die andere Hälfte in Investmentfonds.
Selbstverständlich würde Finanztest auch keine positiven Empfehlungen aussprechen, wenn das Geld der Sparer bei beiden Banken nicht bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Bank und Kopf durch die entsprechende Richtlinie der Europäischen Union geschützt wäre. Nationalen Sicherungssystemen wie denen von Bulgarien, Kroatien oder Malta trauen die Tester nicht über den Weg. Empfohlen werden nur Festgeldangebote aus Großbritannien, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Schweden und auch Deutschland.
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Bis zu 1,55 Prozent Zinsen
Grundsätzlich sollten zwei bis drei Monatgehälter auf dem Tagesgeldkonto für finanzielle Eventualitäten bereitstehen. Wer das Zinshoppings leid ist, kann gleich zu einem der langfristig für gut befundenen Tagesgeldanbieter wechseln oder auch bleiben. Derart sind um die 0,5 Prozent Zinsen jährlich zu holen. Dies ist zum Beispiel bei Moneyou oder der Akbank der Fall. Bei beiden Angeboten ist keine Mindestanlage erforderlich. Derzeitiger Spitzenreiter ist aber das Tagesgeld der Oney Bank. Immerhin 0,65 Prozent gibt es bei dem Angebot, welches aber nur über das Portal "Zinspilot" abgeschlossen werden kann.
Für größere Beträge und bei längerfristiger Anlage ist ein gutes Festgeld meist lohnender und für die vereinbarte Zeit auch "zinsstabiler". Experten raten im derzeitigen Zinsumfeld zu einem Zeithorizont von bis zu zwei Jahren. Aber immerhin: Wer sich dennoch länger binden möchte, bekommt wenigstens für ein fünfjähriges Festgeld etwas mehr Geld als für eine zwei, drei oder vier Jahre andauernde Bindung.
Dies ist beispielsweise bei der Denizbank (Österreich) der Fall. 1,35 Prozent gibt es pro Jahr für die fünfjährige Laufzeit. Bei einem Jahr sind es hingegen nur 0,75. Hier können Sparer dann bei der Atom Bank und der FirstSave Euro punkten (beide Großbritannien/0,85 Prozent für ein Jahr). Bei der schwedischen Klarna gibt es allerdings 0,25 Prozent mehr für den selben Zeitraum.
Die niederländische Yapi Kredi Bank macht es Sparern einfach. Ist sie doch Spitzenreiter bei den zwei-, drei-, vier- und fünfjährigen Festgeldangeboten. Derart sind immerhin 1,15, 1,30, 1,45 oder sogar 1,55 Prozent Zinsen fürs Ersparte drin.
Quelle: ntv.de, awi