Vermeintlich sichere Rentenfonds Der 20-Prozent-Verlust-Schock
17.03.2009, 15:13 UhrManager von vermeintlich sicheren Rentenfonds haben ohne Wissen der Anleger auf riskante Papiere gesetzt und hohe Verluste gemacht. Wie die Stiftung Warentest berichtet, haben durch die Fehlspekulationen im vergangenen Jahr viele Fonds schlechter abgeschnitten als der Anleihenmarkt im Durchschnitt. Anleger, die davon ausgingen, ihr Geld sei über ihren Fonds sicher in soliden Zinspapieren angelegt, haben in den vergangenen zwölf Monaten deshalb Geld verloren, einige weit über 20 Prozent.
Böse überrascht hat die Anleger demnach vor allem das schlechte Abschneiden von Fonds, die sich laut Stiftung Warentest in der Vergangenheit immer als solide präsentierten, so zum Beispiel der über 40 Jahre alte Traditionsfonds DWS Inrenta. Hier haben die Manager auch in ABS-Papiere und Genussscheine investiert, deren Handel mit der US-Immobilienkrise zusammengebrochen ist. Doch die DWS ist dem Bericht zufolge nicht die einzige Fondsgesellschaft, die in der Krise Entscheidungen getroffen hat, die den Anlegern zeitweise oder dauerhaft Verluste bescheren. Die wenigsten hätten die Kunden allerdings über die riskanten Anlagestrategien informiert und so auf deren Kosten gezockt.
Die Verbraucherschützer raten, die Qualität der eigenen Rentenfonds zu überprüfen. Hat der Fonds im vergangenen Jahr Verlust gemacht, sollte er aber nicht in jedem Fall abgestoßen werden, denn in einigen Fällen könnten die Verluste in den kommenden Monaten und Jahren wieder aufgeholt werden. Entscheidend sei die Anlagestrategie. Wem die nicht zusagt, sollte lieber jetzt als später verkaufen.
Quelle: ntv.de