Ratgeber

Für beide Seiten nachteilig Deutsche oft krank zur Arbeit

Kranksein ist für viele Deutsche inzwischen kein Grund mehr, zu Hause zu bleiben. Das ergab der so genannte Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh.

So sind in den vergangenen zwölf Monaten 71 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal zur Arbeit gegangen, obwohl sie sich richtig krank gefühlt haben. Von den insgesamt 1689 Befragten der repräsentativen Studie gaben 46 Prozent an, sogar zwei Mal oder öfter krank am Arbeitsplatz erschienen zu sein.

Gegen den Rat ihres Arztes zur Arbeit gegangen sind 30 Prozent. Zur Genesung bis zum Wochenende durchgehalten haben 24 Prozent einmal und 44 Prozent zwei Mal oder öfter. Beweggründe dafür waren für 53 Prozent Pflichtgefühl und für 46 Prozent Rücksicht auf Kollegen. Je rund ein Viertel fürchtet berufliche Nachteile oder den Arbeitsplatzverlust.

Tatsächlich sind jedoch berufliche Nachteile für Arbeitnehmer, die öfter oder länger krank waren, die Ausnahme. "Mitarbeiter, die sich trotz Krankheit zur Arbeit schleppen, sind durch Produktivitätseinbußen und Ansteckungsgefahr für Kollegen langfristig auch nicht im Interesse der Unternehmen", betont Andreas Heyer, der das Projekt betreut.

In den vergangenen zehn Jahren ist der Krankenstand der Arbeitnehmer in Deutschland stetig gesunken auf nur noch 3,29 Prozent im Jahr 2006 (7,2 Tage pro Jahr). Dies ist das geringste Niveau seit der Wiedervereinigung.

Quelle: ntv.de

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