Neue TAN-Verfahren im Online-Banking Die Liste hat ausgedient
14.07.2011, 10:38 UhrGanz ohne Papier kommt man auch beim Online-Banking nicht aus. Die Liste der TAN- Transaktionsnummern (TANs) ist eine Schwachstelle der virtuellen Bankgeschäfte. Daher haben viele Banken neue Verfahren eingeführt. Manche bitten dabei auch ihre Kunden zur Kasse.
Nicht alle Verfahren für die Freigabe der Online-Buchungen schützen die Daten des Nutzers gleich gut. "Am sichersten sind die Systeme, bei denen das eigentliche Online-Banking und die Übertragung der TAN auf getrennten Wegen erfolgen", erklärt Nora Basting vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das sei beim mobileTAN- und beim chipTAN-Verfahren gegeben. Beim mobilen TAN-Verfahren wird die jeweilige Nummer auf das Mobiltelefon des Kunden gesendet. Bei der Chip-Methode braucht der Kunde einen elektronischen TAN-Generator, der zusammen mit der Bankkarte funktioniert.
Immer mehr Banken setzen auf solche sicheren Verfahren. Bei den Sparkassen etwa läuft derzeit der Umstieg auf mobileTAN und chipTAN. Ein Drittel der Online-Kunden der Sparkassen hat bislang schon auf eines der neuen TAN-Verfahren umgestellt, im Laufe des Jahres sollen die meisten anderen Institute nachziehen. Besonders weit sind die genossenschaftlichen Banken. Bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken wird mobileTAN bereits seit 2009 flächendeckend angeboten. Das chipTAN-Verfahren können norddeutsche Kunden ebenfalls seit 2009 nutzen, seit Juni auch die Kunden in Süddeutschland. Bis Ende des Jahres soll es dann nur noch die moderneren Verfahren geben.
Privatbanken sind langsamer
Die Privatbanken hingegen halten teilweise noch an den herkömmlichen Verfahren fest. Kunden der Commerzbank etwa können bislang nur die klassische iTAN nutzen. Die Deutsche Bank bietet ihren Kunden zwar auch mobileTAN und chipTAN an. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin können Kunden aber bis auf weiteres auch das iTAN-Verfahren nutzen. Die HypoVereinsbank aus München bietet bereits seit zwei Jahren mobileTAN an und hält ebenfalls zusätzlich an der iTAN-Technik fest.
Für Kunden ist die erhöhte Sicherheit nicht immer umsonst. So müssen sie etwa bei einigen Banken bis zu zehn Euro für den TAN-Generator zahlen. Andere Banken stellen das Gerät wiederum kostenlos zur Verfügung. Nach Meinung von Eva Raabe von der Verbraucherzentrale Hessen sind solche Gebühren völlig unverständlich: "Die Bank ist für die Sicherheit beim Online-Banking verantwortlich. Sie handelt vorrangig im eigenen Interesse und muss deshalb ihren Kunden den TAN-Generator kostenfrei zur Verfügung stellen", meint die Verbraucherschützerin.
Je nach Bank und Kontomodell müssen Kunden auch für jede empfangene SMS bei mobileTAN bezahlen. Bei der Deutschen Bank etwa werden neun Cent pro Buchung fällig. Bei der Hypovereinsbank hingegen ist das System kostenlos. Bei den Sparkassen und den Genossenschaftsbanken werden die Kosten bei jedem Institut unterschiedlich geregelt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa