Top-Beratung für vermögende Kunden Die beste Vermögensverwaltung 2014
14.11.2014, 10:00 Uhr
Wo werden vermögende Kunden am besten beraten? Antworten gibt der große Bankentest von n-tv und dem Magazin Focus-Money. Die besten Privatbanken und Vermögensverwalter wurden jetzt in Berlin zum insgesamt achten Mal ausgezeichnet.

Was will der Kunde heutzutage eigentlich noch von einer Bank? Sich informieren, simple Bankgeschäfte tätigen sowie seine Konten und Depots überblicken – das macht er doch längst selbst im Internet. Das Internet als Bankfiliale der Zukunft?
Immenser Beratungsbedarf
Weit gefehlt, die besonders im "Private Banking" versprochene fundierte und zeitaufwendige Beratung ist gefragter denn je, wenn ein paar hunderttausend Euro auf dem Spiel stehen. Gerade in den aktuell extrem komplexen und schwierigen zinslosen Zeiten mit einem Stressmix aus Schuldenkrise, Euro-Schwäche, Immobilienblase und volatilen Aktien.

Die Sieger des Vermögensverwalter-Tests wurden feierlich in der Berliner Bertelsmann-Repräsentanz von n-tv Geschäftsführer Hans Demmel (u., re.) und Focus Money Chefredakteur Frank Pöpsel (u., li.) ausgezeichnet.
Wer früher keine Probleme hatte, dank hochverzinslicher Festgelder und Bundesanleihen auskömmliche Renditen in Eigenregie zu verdienen, steht jetzt vor sehr schwierigen Aufgaben. Die zinslose Zeit erfordert viel Finanz-Know-how und neue Anlagestrategien.
Die Herausforderung liegt heute vor allem in einer umfassenden, langfristigen Finanzplanung und deren Anpassung an die Marktentwicklungen.
Beratungsqualität auf dem Prüfstand
Um das zu klären, ließen n-tv und FOCUS-MONEY die Beratungsqualität der Banken auf Herz und Nieren testen. Den TÜV für Bankberater führten wie in den Vorjahren das Institut für Vermögensaufbau (IVA) und der Steuerberater Manfred Speidel aus München durch.

Ehrengast des Abends: Sahra Wagenknecht (Die Linke) im Interview zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzfragen mit dem n-tv Politikexperten Heiner Bremer
In den Bankentest 2014 bezogen sie zunächst 25 Banken ein, die zu den führenden Häusern in den Regionen Düsseldorf, Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und München zählen. Darüber hinaus stellten sie weitere 15 Institute auf den Prüfstand, die für FOCUS-MONEY aus fachlichen Gründen von besonderem Interesse sind. Zu dieser Gruppe zählten beispielsweise größere Stadtsparkassen und hierzulande vertretene Schweizer Institute.

Banken in alphabetischer Reihenfolge / Quelle: Institut für Vermögensaufbau
Insgesamt führten die Tester innerhalb des sechsmonatigen Zeitraums von Anfang Mai bis Ende Oktober 2014 Beratungsgespräche mit 40 Instituten vor Ort durchgeführt. Die Testpersonen machten bezüglich ihrer Vermögensverhältnisse und Anlageziele sehr ähnliche Angaben. Nach Steuern stand angeblich ein Volumen von jeweils 750.000 Euro zur Anlage bereit. Am Ende lösten immerhin 15 Vermögensverwalter die gestellte Aufgabe exzellent und sicherten sich die Bestnote "herausragend".
Extreme Unterschiede in der Asset-Allokation
Bei einer Durchschnittsbetrachtung aller eingereichten Anlagevorschläge fällt auf, dass trotz der neuen Zeitrechnung an den Zinsmärkten die empfohlene Asset-Allokation eher traditionell bleibt. Die Aktienquote lag im Schnitt über alle Banken bei rund einem Drittel. Weitere zwei Drittel der Anlagesumme soll der Testkunde in konservative Anlageklassen wie Anleihen und in Kasse investieren. Trotz der ärgerlichen Mini-Zinsen.
Erst die Einzelbetrachtung macht klar, dass die Vermögensverwalter doch sehr unterschiedlich auf die veränderte Anlegerwelt reagieren. So erreichte der Aktienanteil bei einem Institut fast die Quote von 100 Prozent, bei einer anderen Beratung machte die Anleihenquote über 80 Prozent aus. Auch Immobilien als Zinsersatz scheinen die Profis nicht zu trauen: Der Anteil Offener Immobilienfonds schrumpfte weiter auf maximal acht Prozent. Im Vorjahr vertrauten sie der von Fondsschließungen gebeutelten Branche noch bis gut 21 Prozent der Kundengelder an.
Ansonsten aber zählen aktiv betreute Investmentfonds zu den Favoriten der Banken. Kostengünstige Exchange Traded Funds (ETF) kommen auf einen durch schnittlichen Depotanteil von knapp 20 Prozent.
Kosten nicht aus den Augen verloren
Insgesamt attestiert IVA-Vorstand Andreas Beck ganz im Sinne der Anleger den Banken Kostenbewusstsein: "Mehr als die Hälfte der durchschnittlichen Produkt-Allokation ist relativ kostengünstig umgesetzt." Die Anleger müssen aber vergleichen: Die annualisierten Kosten über drei Jahre waren beim teuersten Vorschlag mit rund 4,5 Prozent zehnmal so hoch wie beim günstigsten, wobei der günstigste Vorschlag keine Vermögensverwaltung darstellt, sondern nur ein ungemanagtes Depot.
Ebenso im Sinne der Anleger: "Insgesamt bestätigt unser Test den starken Trend zur Verwendung von unkomplizierten, klassischen Finanzprodukten." Also Einzeltiteln, Investmentfonds und ETFs. Dieser Trend geht zu Lasten von Rohstoffen, Geschlossenen Fonds und physischem Gold.
Eines hat der Test noch einmal vor Augen geführt: "Die Kluft zwischen hochwertigen und schwachen Vermögensverwaltern ist immer noch groß", konstatiert Andreas Beck. Dank des Tests weiß jetzt aber jedermann, bei welcher Bankengruppe er eine erstklassige Vermögensberatung bekommt.
Quelle: ntv.de