Ratgeber

n-tv hat getestet Die besten Riester-Policen

10 Millionen Arbeitnehmer haben einen Riester-Vertrag - das ist mehr, als man nach dem zögerlichen Start 2002 hoffen durfte. Dennoch: 20 Millionen Arbeitnehmer verzichten bislang auf die staatliche Förderung. Das liegt oft weniger am Unwillen, als an der Bequemlichkeit. Mit 20 oder 30 scheint das Thema Altersvorsorge eben noch nicht so akut, zudem ist das Angebot inzwischen ziemlich unüberschaubar. Aus Angst, etwas Falsches zu machen, unternehmen Viele deshalb einfach gar nichts.

Wer sich fürs Riester-Sparen entschieden hat, kann zwischen Fonds- oder Banksparplänen und Versicherungen wählen. Letztere haben n-tv und Focus-Money mit den Analyse-Experten Franke & Bornberg unter die Lupe genommen. Im Test waren sowohl klassische als auch fondsgebundene Rentenpolicen. In die engere Wahl kamen nur Anbieter, denen internationale Rating-Agenturen zumindest eine "gute" Bonität bescheinigt hatten. 27 Gesellschaften schnitten dabei "stark" oder "sehr stark" ab.

Klassische Rentenpolicen

Klassische Rentenversicherungen dürfen nur 35 Prozent der Sparbeiträge ihrer Kunden in Aktien anlegen. Überragende Renditen darf man dabei also nicht erwarten. Im Jahr 2008 liegt die Durchschnittsverzinsung bei 4,35 Prozent, mindestens 2,25 Prozent müssen es sein, das schreibt der Gesetzgeber vor. Die einheitliche Garantieverzinsung bedeutet aber nicht, dass man für den gleichen Beitrag überall die gleiche Rente sicher hat. Denn von den Beiträgen in die Rentenversicherung wird nicht nur die Altersvorsorge finanziert sondern auch der vereinbarte Versicherungsschutz (Todesfall oder Hinterbliebenenversorgung). Außerdem müssen die Versicherer ihre Kosten decken. Verzinst wird nur der Sparbeitrag. Und so kommt es, dass der Beispielkunde bei der Axa gut 305 Euro Garantierente bekommt, bei der HanseMerkus24 aber nur 282 Euro - was verglichen mit den Konkurrenzangeboten immer noch sehr gut ist.

Garantierente klassischer Policen



Nun sind 2,25 Prozent Zinsen nicht gerade berauschend und normalerweise können Versicherte auch etwas mehr erwarten. Denn wenn die Versicherungen Überschüsse erwirtschaften, müssen sie den größten Teil an ihre Kunden abgeben. Die Analysten haben die Überschussbeteiligungen von 2008 hochgerechnet und die Höhe der prognostizierten Renten bewertet. Mit 475 Euro schnitt diesmal die HanseMerkur24 am besten ab. Im Gesamtranking konnte dann aber ein anderer Anbieter punkten: Werden nicht nur die Rentenhöhe, sondern auch Finanzstärke und kundenfreundliche Versicherungsbedingungen berücksichtigt, heißt der Sieger Allianz.

Fondsgebundene Policen

Fondsgebundene Rentenpolicen sollen die Sicherheit der Rentenversicherung mit den Chancen der Fondsanlage vereinen. Hier fließen die Sparbeiträge zum Großteil in Investmentfonds, meist solche, die der Sparer vorher ausgewählt hat. Doch die bessere Renditeaussichten haben ihren Preis: Zu den Versicherungskosten kommen auch noch die Kosten für Fondskauf und -verwaltung. Einige Anbieter verzichten auf den Ausgabeaufschlag, das floss positiv in das Produktrating der Analysten Franke & Bornberg ein. Außerdem bewerteten die Prüfer, wann, in welcher Höhe und zu welchem Kurs die Sparbeiträge in die Fonds eingezahlt wurden. Für "aktive" Sparer ist es zudem wichtig, ob sie ihre Fondswahl kostengünstig und flexibel ändern können. "Komfort"- Sparer, die sich nicht um ihre Anlage kümmern möchten, sollten dagegen ein automatisches Ablaufmanagement nutzen können. Dabei wird das Depot mit zunehmendem Alter sicherheitsorientierter ausgerichtet. Bei der Bewertung dieser und anderer Anlagebedingungen teilen sich Allianz und Fingro den Spitzenplatz.

Das Renditeorakel

Der Renditevergleich ist bei fondsgebundenen Versicherungen schwierig, denn hier gibt es keinen Garantiezins, sicher ist nur der Erhalt des eingezahlten Kapitals. Wie sich die Fonds in Zukunft entwickeln, kann nur orakelt werden, Vergangenheitsrenditen und Fondsratings bieten wenigstens etwas Orientierung. Geht man von einer sechsprozentigen Steigerung aus, kommt der Beispielkunde bei der Swiss Life auf eine Rente von 473 Euro. Legt man eine - zugegeben recht optimistische - Rendite von neun Prozent zugrunde, kommt man bei der Helvetia auf unschlagbare 808 Euro.

Beispielentwicklung von Fondspolicen



In der Gesamtwertung von Finanzstärke, Produktrating und Rentenhöhe heißt der Sieger auch bei den Fondspolicen Allianz. Deren Tarif E 202 eignet sich sowohl für aktive als auch für bequeme Sparer. Die zweitplatzierte Swiss Life verspricht allerdings bessere Renditen.

Quelle: ntv.de

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