Teure Putzkolonne Diese Saugroboter sind gut
30.01.2015, 11:04 UhrVor einigen Jahren galten Saugroboter noch als exzentrisches Spielzeug. Inzwischen haben viele Hersteller die praktischen Helfer im Programm, die günstigsten Modelle kosten unter 200 Euro. Was taugen sie?

Saugroboter helfen, die Wohnung sauber zu halten. Ein Ersatz für den "richtigen" Staubsauger sind sie nicht.
(Foto: imago/IPON)
Saugroboter klingen nach einer idealen Lösung für Putzmuffel. Der große Staubsauger kann in der Abstellkammer bleiben, stattdessen schnurrt das Helferlein selbständig durch die Wohnung und sammelt auf, was ihm vor den Saugschlitz kommt. So weit die Theorie. In der Praxis funktioniert das meist nicht ganz so gut. Denn auch die besten Roboter bringen nicht die gleichen Leistungen wie ein richtiger Staubsauger. Und wer ein brauchbares Modell will, muss richtig Geld ausgeben, so das Fazit der Stiftung Warentest, die sieben Saugautomaten ins Rennen geschickt hat.
Reinigen, Navigation, Handhabung, Umwelteigenschaften und Haltbarkeit – in diesen Prüfpunkten mussten sich die Roboter bewähren. Der Großteil der Putzkolonne hatte dabei offenbar Schwierigkeiten, den Anforderungen gerecht zu werden. Am besten bewältigte Vorwerks Kobold VR200 die Reinigungsaufgaben. Er wurde auch auf Teppichen gut mit diversen Staubarten fertig und schluckte als einziges Gerät auch Fasern sehr gut. Doch selbst der 750 Euro-Sauger holte nicht halb so viel Staub aus dem Teppichboden wie ein guter Bodenstaubsauger.
Auf Holzboden gaben auch der iRobot Roomba 880 (rund 700 Euro) und der Dirt Devil Navigator M608 ein gutes Bild ab. Der Vileda Relax Cleaning Robot für 170 Euro kam hier über ein "Befriedigend" nicht hinaus, auf Teppichen schlug er sich schlechter. Vom günstigsten Modell im Test hätte man wahrscheinlich auch keine Höchstleistungen erwartet. Doch auch der mit viel Tamtam gestartete Scout RX1 von Miele – mit 550 Euro nicht gerade ein Schnäppchen – erzielte auf Teppichboden nur mäßige Leistungen und war insgesamt recht schwachbrüstig. Ein Problem der meisten Saugroboter ist ihre Form. Die meisten sind rund, in Ecken bleibt damit fast immer etwas Schmutz zurück. Zuverlässig war hier nur der eckig und rund geformte Vorwerk-Kobold.
Die Stärke der kleinen Geräte ist ihre Selbstständigkeit. Ob nur sensor- und softwaregestützt oder zusätzlich mit Kamera oder Lasernavigation ausgestattet: Die Flächenabdeckung bei der Putztour meisterten fünf Saugroboter "gut", nur zwei Sauger ließen kleinere Flächen aus. Stuhlbeine oder herumliegende Kabel waren für die meisten Modelle kein Problem. Nur der Dirt Devil und der Vileda-Sauger fuhren sich im Test regelmäßig fest, entweder am Kabel, an Teppichkanten oder einer flachen Schwelle.
Spielzeug oder Kleidungsstücke sollte man aber auch bei den anderen Robotern nicht auf dem Boden liegen lassen und auch Teppichfransen schiebt man besser unter den Teppich. "Wer in aufgeräumten Räumen lebt und sich nicht vom hohen Preis abschrecken lässt, kann Saugroboter sinnvoll für die tägliche Reinigung zwischendurch einsetzen", so das Fazit der Tester. Wer zu faul zum aufräumen ist, sollte das Geld aber vielleicht besser in eine Putzhilfe investieren.
Quelle: ntv.de, ino