Öko-Test cremt ein Drei Sonnenschutzmittel enthalten verbotenen Weichmacher
27.06.2024, 10:11 Uhr Artikel anhören
Elf der getesteten Produkte waren frei von Di-n-hexylphtalat.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Sonne zeigt sich dieser Tage öfter, da gilt es, die Haut durch die Verwendung von Sonnenschutzmitteln zu schützen. Allerdings sollte dabei darauf geachtet werden, dass man sich nicht gleich auch einen Weichmacher auf die Haut schmiert, wie Öko-Test mahnt.
Kaum lacht die Sonne, muss auch schon wieder geschmiert werden. Zwar ist Sonnenlicht für Mensch und Natur lebenswichtig, sie kann aber auch eine Menge Schaden anrichten. Deshalb gilt es, sich mit einem zuverlässigen Sonnenschutzmittel einzucremen.
Öko-Test hat 19 entsprechende Produkte mit einem Lichtschutzfilter von 30 - davon zwei in Naturkosmetikqualität - in Drogerien, (Bio-)Supermärkten und Discountern eingekauft. Zu Preisen zwischen 2,39 und 47,97 Euro pro 200 Milliliter.
Im Labor wurden alle Produkte auf Phthalate überprüft, unter anderem auf den verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphtalat (DnHexP). Dieser gilt als äußerst gesundheitsschädlich. Er greift in das Hormonsystem ein und gilt als fortpflanzungsschädigend. Eigentlich wird er deshalb seit 2013 als besonders besorgniserregender Stoff gelistet und ist seit 2023 zulassungspflichtig, also meist verboten. Doch bei einer Untersuchung des Umweltbundesamts tauchten hohe Mengen eines Abbauprodukts der Substanz in Urinproben vieler Kinder auf. Vorausgegangen war eine Recherche des RTL-Magazins "Extra". Als Quelle steht besonders der UV-Filter DHHP in Verdacht, der möglicherweise mit dem Weichmacher verunreinigt sein könnte.
Elf der getesteten Produkte frei von DnHexP
Für die Untersuchung gab es denn auch kein Gesamturteil, sondern es wurde nur ein Testergebnis Weichmacher (Phthalate) vergeben. Der Grund: Um schnell einen aktuellen Eindruck zu bekommen, ob und wie weit der eingesetzte UV-Filter mit DnHexP verunreinigt sein könnte, haben die Tester weitere Parameter und Messungen, wie sonst üblich bei Kosmetiktests, hier nicht überprüft. Die Sonnenschutzmittel wurden weder auf umstrittene Konservierungsmittel und kritische Duftstoffe untersucht, noch wurden bedenkliche UV-Filter, umstrittene Emulgatoren und umweltbelastende Kunststoffverbindungen abgewertet.
Immerhin elf der getesteten Produkte waren frei von DnHexP und wurden mit "sehr gut" bewertet. Unter anderem die "Ombra Sun Sonnenmilch" von Aldi für günstige 2,39 Euro pro 200 Milliliter. Gleiches gilt für die "Cien Sun Sonnenmilch" von Lidl (2,71 Euro).
In Spuren fündig wurde Öko-Test hingegen in drei Produkten. Als da wären: "Annemarie Börlind Sun Care Sonnen Fluid SPF 30", "Bevola classic Sonnenmilch LSF 30" von Kaufland und "Today Sun Sonnenmilch LSF 30" von Rewe. Da nach aktuellem Forschungsstand keine akute gesundheitliche Gefährdung von den nachgewiesenen DnHexP-Gehalten ausgeht, wurden jedoch kein Sonnenschutzmittel schlechter als "befriedigend" bewertet. Dies gilt auch für Spuren der als fortpflanzungsgefährdend eingestuften Weichmacher DEHP und DIBP, die das Labor in fünf weiteren Sonnencremes nachgewiesen wurden.
Quelle: ntv.de, awi