Bewerbungstests Fast überall Standard
10.08.2007, 09:00 UhrDie Bewerbung für eine Lehrstelle ist verschickt, endlich trudelt die Antwort des Unternehmens ein. Doch vor der erhofften Einladung zu einem Bewerbungsgespräch möchte die Firma ihre potenziellen Auszubis erst einmal testen.
Mathematik, Fremdsprachen, Allgemeinwissen, Logik - die Anforderungen sind hoch. Mit Hilfe einer Prüfung versuchen immer mehr Arbeitgeber herauszufinden, wie fit die Bewerber sind. Auf das Schulzeugnis verlassen sich immer weniger Firmen. Oftmals sind Noten von verschiedenen Faktoren beeinflusst und schon gar nicht deutschlandweit einheitlich. Deshalb stützten sich die Betriebe bei der Azubi-Wahl zunehmend auch auf die Ergebnisse eines Bewerbungstests.
Standardisierte Prüfungen
Die Prüfungen seien zumeist standardisiert, erläutert Schulte. Jeder bekomme dieselbe Zeit, um die Aufgaben zu lösen, für die dann Punkte vergeben werden. Zu den häufigsten Testarten Intelligenz-, Persönlichkeits- und Leistungstests. Berufsberaterin Ilse Rattka-Nüdling von der Agentur für Arbeit in Würzburg unterstützt die angehenden Lehrlinge bei der Prüfungsvorbereitung. "Manche Tests gehen über ein paar Stunden." Neben den Kenntnissen zum Beispiel in Deutsch und Englisch fragten viele Firmen auch nach branchenspezifischem Wissen.
Die Ausdrucksfähigkeit werde beispielsweise in Rollenspielen geprüft. Während es bei den schriftlichen Prüfungen beispielsweise um Prozent- und Zinsrechnung, Geometrie, technisches Verständnis, Englisch oder die Rechtschreibung gehe, sei hier der Charakter des Bewerbers gefragt.
Gute Vorbereitung
In der Berufsbildungseinrichtung der Deutschen Telekom in Erfurt durchlaufen jährlich hunderte Jugendliche verschiedene Testverfahren. Bereits vor der eigentlichen Bewerbung bei dem Unternehmen sollte der Schüler einen ersten Test im Internet machen oder sich einschlägige Bücher mit Einstellungstest aus dem jeweiligen Berufsgebiet kaufen.
Neben dem schulischen Grundlagenwissen werden bei der Telekom auch Fragen gestellt, die sich direkt auf den angestrebten Beruf beziehen. Je nach Lehrstelle könnten dies Fragen zum IT-Sektor, zu kaufmännischen Dingen oder zum Unternehmen sein, sagt Benda. Haben die Bewerber die Prüfung bestanden, werde ihre Qualifikation für die Stelle schließlich in praktischen Übungen und im Vorstellungsgespräch weiter unter die Lupe genommen.
Quelle: ntv.de