Ratgeber

Mikrowellengerichte im Test Fertigessen völlig versalzen

Einmal Schuhbecks "Nürnberger Rostbratwürstchen auf Apfelkraut", schon ist der Salzbedarf eines ganzen Tages gedeckt. Doch das Mikrowellenprodukt des Spitzenkochs ist nicht das Einzige, das total versalzen ist.

Wer zu Übergewicht neigt, sollte mit Salz besonders vorsichtig sein.

Wer zu Übergewicht neigt, sollte mit Salz besonders vorsichtig sein.

(Foto: berwis, pixelio.de)

Ohne Salz schmeckt vieles fade. Zuviel Salz kann allerdings den Blutdruck in ungesunde Höhen treiben. Erwachsene sollten deshalb nicht mehr als sechs Gramm täglich konsumieren, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Dieser Wert ist manchmal schon durch ein einziges Mikrowellen-Fertiggericht überschritten, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

103 Tellergerichte mit Hausmannskost haben die Verbraucherschützer für eine Stichprobe unter die Lupe genommen. Kalorien- und Hauptnährwerte waren zwar immer in einer Tabelle auf der Verpackung aufgelistet, doch Informationen zur Salzmenge fanden die Prüfer nur bei sechs Produkten. Bei 13 Produkten suchten die Tester vergebens. Bei 84 Menüs stießen immerhin auf den Natriumgehalt, aus dem sich die Salzmenge errechnen lässt. Dafür muss der Natriumwert mit dem Faktor 2,54 multipliziert werden.


Tagesbedarf überschritten


"Nicht verbraucherfreundlich und höchst bedenklich", geißeln die Verbraucherschützer diese Praxis. Ein hoher Konsum von Kochsalz sei Gift für den Blutdruck der Bevölkerung und erhöhe das Risiko gefährlicher Herz- und Kreislauferkrankungen: "Mit durchschnittlich 4,35 Gramm Salz liefert ein Tellergericht mehr als zwei Drittel der täglichen Maximalmenge", rechnen die Verbraucherschützer vor, "tatsächlich wird diese Menge in einigen Fällen schon beim Genuss einer Fertigmahlzeit locker erreicht." So enthielten in der Stichprobe etwa die von TV-Koch Schuhbeck kreierten "Nürnberger Rostbratwürstchen auf Apfelkraut" den Spitzenwert von 7,21 Gramm an salziger Würze. Sein "Backofenleberkäse in Bratensauce" wies gerade mal 0,2 Gramm weniger, nämlich 7,01 Gramm an Salz auf. Eine Portion "Schweinegulasch in pikanter Sauce" der Handelskette Rewe deckte mit sechs Gramm exakt die höchstens empfohlene Tagesmenge ab.

Bislang haben Käufer nur eine Orientierungshilfe beim Salzgehalt: Neben dem Natriumgehalt wird eine Prozentangabe für den Tagesbedarf genannt und diese sollte nur wenig höher liegen als die entsprechende Prozentangabe neben den Kalorien. Wer glaubt, dass niedrige Kalorien generell gesünder sind, täuscht sich: Bei der deftigen Hausmannskost im Test waren die Kalorien der einzelnen Gerichte im Verhältnis zum Tagesbedarf eher niedrig, die Salzmenge hingegen sprengte den Rahmen.

Quelle: ntv.de, ino

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