Ratgeber

Keine Angst vor Griechenland Finanztest-Chef gibt Entwarnung

Die Gerüchte über eine Umschuldung Griechenlands sorgen für Verunsicherung unter Investoren. Auch Riester-Sparer, die auf Rentenfonds setzen, werden nervös. Grund zur Sorge bestehe aber nicht, meint Finanztest-Chef Hermann-Josef Tenhagen. Jedenfalls nicht wegen Griechenland.

Der Anteil griechischer Anleihen in Riester-Rentenfonds ist zu niedrig, um besorgniserregend zu sein.

Der Anteil griechischer Anleihen in Riester-Rentenfonds ist zu niedrig, um besorgniserregend zu sein.

(Foto: REUTERS)

Gut 150 Milliarden Euro haben deutsche Sparer in Rentenfonds angelegt. Die Anlage in Anleihen gilt zwar nicht unbedingt als lukrativ, aber als sichere Bank, auch unter Riester-Sparern. Doch Gerüchte über eine Umschuldung Griechenlands lassen manch einen an seiner Entscheidung zweifeln. Doch Hermann-Josef Tenhagen, gibt Entwarnung: "Die griechischen Staatspapiere spielen für den gesamten europäischen Rentenmarkt keine bedeutende Rolle", sagt der Chefredakteur der Zeitschrift "Finanztest". Die größten Brocken seien die deutschen, italienischen und die französischen Anleihen. Dahinter folgten mit etwas Abstand die spanischen Staatspapiere.

Es sei zwar im Prinzip möglich, dass die Griechen in Zukunft einmal ihre Anleihen nur zum Teil oder nur verzögert zurückzahlen. "Wer jedoch als Riester-Sparer in einen Anleihefonds einzahlt, erleidet zumindest keine Verluste, sondern muss sich höchstens mit einer niedrigen Rendite zufrieden geben", so Tenhagen. "Der Staat garantiert die Einlagen und die staatlichen Zulagen zu 100 Prozent."

Sorgenkind USA

Mehr Sorgen als um Griechenland sollten sich Rentenfondsbesitzer um Staatsanleihen der USA machen, meint Tenhagen. Nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's(S&P) den Bonitätsausblick für die USA gesenkt habe, könne sich deren Solidität als ernstes Problem erweisen. "Auch die Tatsache, dass der weltgrößte Anleihen-Verwalter Pimco inzwischen seine US-Staatspapiere verkauft hat, sollte zu denken geben", so der Finanztest-Chef. Die Verlängerung der Steuersenkungen für Reiche durch den Kongress im Dezember 2010 passe ebenfalls nicht zu der Absicht der Politiker, den Haushalt sanieren zu wollen.

Grundsätzliche Zweifel an der Investition in Anleihen hat Tenhagen aber nicht. Die alte Grundregel, dass Sparer mit zunehmendem Alter ihr Depot weg von Aktien und hin zu Anleihen umschichten sollten, habe immer noch Gültigkeit:  "Anleihen weisen im Schnitt immer noch eine geringere Schwankung auf als Aktien", sagte Tenhagen. "Wer etwa von Anfang 2007 bis Anfang 2009 in Aktienfonds investiert war, konnte Verluste von fast 50 Prozent erleiden." Zwar drohe bei einzelnen Anleihen im schlimmsten Fall ein Totalverlust des eingesetzten Geldes, mit Anleihefonds aber könnten Risiken wie der Zahlungsausfall eines kleinen Landes breit gestreut werden.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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