Mütter im Bewerbungsgespräch Fragen zum Familienleben
11.03.2008, 06:35 UhrFrauen mit Kindern müssen im Bewerbungsgespräch mit bestimmten Fragen zu ihrem Familienleben rechnen. Dabei gehe es vor allem um das Alter und die Betreuung ihrer Kinder.
"Die Personaler sehen es nicht so gerne, wenn die Frauen auf eine Freundin oder die Oma verweisen, die auf das Kind aufpasst", sagte Claudia Nöllke, Bewerbungstrainerin aus München. Besser sei es in dieser Situation, eine verlässliche Einrichtung wie eine Kindertagesstätte anzugeben.
Kita verlässlicher als Oma
Außerdem sollten sich die Bewerberinnen vor dem Gespräch gut überlegen, wie sie die Betreuung ihres Kindes organisieren, wenn es einmal krank wird. Personaler mit eigener Familie kennen laut der Expertin die Probleme, die Kinder in den verschiedenen Altersstufen machen können und werden entsprechende Fragen stellen. "Kleine Kinder sind oft krank und Kinder, die gerade auf eine weiterführende Schule gewechselt haben, benötigen nachmittags schon mal Hilfe bei den Hausaufgaben."
In dieser Situation müssen die Frauen Antworten parat haben, um die Vorbehalte des potenziellen Arbeitgebers zu entschärfen. Können sie angeben, dass das Kind in einer Ganztagsschule ist oder nachmittags in die Hausaufgabenbetreuung geht, sei das von Vorteil. Auch bei Teilzeitkräften sollte die Betreuung des Kindes von Arbeitsbeginn bis mindestens 15.00 Uhr gesichert sein. "In der Regel erwartet der Arbeitgeber, dass ihm die Arbeitskraft in diesem Zeitraum zur Verfügung steht", erklärt Nöllke.
Familie so wichtig wie Fachliches
Die meisten Bewerberinnen machten oft den Fehler, dass sie sich nicht auf entsprechende Fragen vorbereiten. "Sie glauben, es geht hauptsächlich um ihre persönlichen und fachlichen Stärken und rechnen nicht mit Fragen zu ihrer familiären Situation", sagt die Trainerin. Die Frauen sollten sich von diesen Fragen aber nicht verunsichern lassen. Denn die Tatsache, dass sie im Vorstellungsgespräch sitzen, zeige, dass die Firma ein Interesse an ihnen hat.
Es ist außerdem von Vorteil, wenn sich die Mütter auch im Erziehungsurlaub mit ihrem Beruf beschäftigen. Viele vernachlässigten ihr Fachgebiet völlig, sobald das Kind da ist, warnt die Expertin. "Selbst, wenn keine Zeit für einen Computer- oder Sprachkurs bleibt, sollte man Fachzeitschriften lesen, um in der aktuellen Diskussion auf dem Laufenden zu bleiben."
Quelle: ntv.de