Weiterhin unterrepräsentiert Frauen in den Chef-Etagen
06.03.2007, 13:00 UhrFrauen sind in Führungspositionen deutscher Unternehmen nach wie vor unterrepräsentiert. Das belegt eine Studie des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung im Auftrag des nordrhein-westfälischen Frauenministeriums.
Obwohl fast jeder zweite abhängig Beschäftigte weiblich ist, komme nur knapp jede vierte erwerbstätige Frau in eine Führungsposition. Dies berichtete NRW-Frauenminister Armin Laschet (CDU) in Düsseldorf. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab: In der Europäischen Union ist immerhin jeder dritte Managementposten mit einer Frau besetzt. In Lettland sind 44 Prozent der Führungskräfte weiblich, in Frankreich 38, in Großbritannien 34 Prozent. "In Deutschland ist bei keinem einzigen DAX-Unternehmen eine Frau im Vorstand", stellte Laschet fest.
Weibliche Karrierechancen steigen mit dem Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft und ihrer Präsenz in den Führungsetagen eines Unternehmens. "Offensichtlich sind die Zeiten vorbei, dass sich Frauen in hohen Positionen lieber als Einzelkämpferinnen verstehen. Das "Bienenköniginnen-Syndrom" hat heute keine Bedeutung mehr", folgerte Laschet.
Die jüngste Entwicklung zeige einen positiven Trend: 35 Prozent der neu eingestellten oder beförderten Führungsnachwuchskräfte seien weiblich. "Es kommt nun darauf an, diese jungen Frauen in den Unternehmen zu halten und weiter zu fördern", unterstrich Laschet. Auf ihrem Weg in die Führungsetagen unterstütze das Land ambitionierte Frauen mit einem Mentorenprogramm. Mit Hilfe einer erfahrenen Führungskraft an ihrer Seite habe seit 1999 bereits jede dritte Teilnehmerin einen Karrieresprung geschafft.
Für die 2005 durchgeführte repräsentative Unternehmensbefragung waren nach Angaben des Ministeriums 15.000 Fragebögen verschickt worden. Bei einer Rücklaufquote von 4,5 Prozent konnten rund 600 Stellenbesetzungen konkret analysiert werden.
Quelle: ntv.de