Gasag macht den Anfang Gaspreis steigt um 13 Prozent
11.08.2010, 10:06 UhrDie Heizsaison steht vor der Tür. Die ersten Versorgen bringen ihre Schäfchen ins Trockene und drehen kräftig an der Preisschraube. Ein Wechsel mit Preisgarantie kann jetzt lohnen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)
Es war fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Erst rühmen sich die Gasanbieter für ihre Preissenkungen im Frühjahr und Sommer und jetzt, wo die Heizperiode bevorsteht, werden die Preise wieder steigen. Den Anfang macht die Berliner Gasag. Sie erhöht zum 1. Oktober die Preise für Erdgas um durchschnittlich 13 Prozent.
Die Gasag selbst spricht von einer Preiserhöhung von 0,8 Cent pro Kilowattstunde. Darunter können sich die meisten nicht viel vorstellen. Für eine 2-3 Zimmer-Wohnung bedeutet dies einen jährlichen Preisaufschlag von rund 72 Euro. Für ein Einfamilien-Reihenhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr werden 168 Euro pro Jahr zusätzlich in Rechnung gestellt.
Gestiegene Einkaufspreise
Zur Begründung heißt es bei der Gasag, dass die Einkaufspreise deutlich gestiegen sind. Rund 70 Prozent des Erdgases bezieht die Gasag auf Grundlage von langfristigen Lieferverträgen. Diese beinhalten laut Unternehmensangaben Klauseln, wonach der Gaspreis der Entwicklung des Ölpreises mit einer zeitlichen Verzögerung folgt. Der Preis für Erdöl hat sich seit Anfang 2009 fast verdoppelt.
Nach eigenen Angaben gehört die Gasag selbst nach der Preiserhöhung weiterhin zu den preisgünstigsten Versorgern in Deutschland. Für den Hausbesitzer in Berlin stimmt das allerdings bereits jetzt nicht, wie unser Gas-Vergleichsrechner zeigt. Für einen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden werden auf Basis der noch gültigen Preise 1127,07 Euro fällig. Selbst wenn man den angebotenen Wechselbonus in Höhe von 75 Euro mit einbezieht, sind es noch 1052,07 Euro. Nach der Preiserhöhung werden allerdings sogar über 1300 Euro pro Jahr in Rechnung gestellt. Die günstigsten Angebote liegen hingegen unter 900 Euro jährlich.
Sollten andere Versorger mit Preiserhöhungen nachziehen, kann es lohnenswert sein, bei einem Anbieterwechsel ein Angebot mit Preisgarantie auszuwählen. Die Preisgarantie sollte mindestens sechs Monate betragen, so dass man die Kosten über den Winter gut unter Kontrolle hat.
Quelle: ntv.de