Ratgeber

Stromschläge und Zimmerbrände Gefährliche Lichterketten

Drei von vier elektrischen Lichterketten weisen teilweise gravierende Sicherheitsmängel auf. In einem Test des TÜV Rheinland schnitten 65 von 83 kontrollierten handelsüblichen Ketten mangelhaft ab.

Die weihnachtlichen Deko-Leuchten können Zimmerbrände auslösen und bei Berührungen zu Stromschläge und Verbrennungen führen. "Sie dürften in Deutschland eigentlich nicht verkauft werden", sagt der TÜV-Sprecher für Produktsicherheit, Ralf Diekmann. So entwickelten einige der Lichterketten eine viel zu große Hitze. Der ermittelte Spitzenwert lag bei 359 Grad Celsius - erlaubt sind höchstens 90 Grad. Hier bestehe akute Verbrennungs- und Brandgefahr.

Überhitzung droht nach TÜV-Angaben vor allem, wenn ein oder mehrere Lämpchen einer Kette ausfallen und die anderen weiterbrennen. Denn die überschüssige Energie aus den defekten Leuchten wird von den verbliebenen Lampen zusätzlich in Wärme umgewandelt. Mehrere Ketten rissen schon bei geringem Kraftaufwand und legten das blanke Kabel frei - ein Stromschlag kann die Folge sein. "Besonders für Kinder ist das gefährlich", warnt Diekmann.

Ein Großteil der getesteten Produkte war unzureichend beschriftet. So waren Warnhinweise auf der Packung unvollständig oder nicht in deutscher Sprache aufgedruckt. Dies könne gravierende Folgen haben, wenn zum Beispiel nicht erkennbar sei, dass eine Lichterkette nur in Innenräumen verwendet werden darf, erklärten die TÜV-Experten.

Die Prüfer hatten für den bundesweit größten Test dieser Art im Oktober Lichterketten verschiedener Preisklassen getestet, die sie in Baumärkten, Möbelgeschäften, Billigläden, Warenhäusern oder über das Internet gekauft hatten. "Eine Lichterkette sollte nicht unter fünf Euro kosten, bei billigeren Produkten gab es überproportional häufig Probleme", sagt Diekmann. Auch in Billiggeschäften oder im Internet erworbene Ketten wiesen eine überdurchschnittlich hohe Fehlerquote auf.

Der TÜV rät Verbrauchern, beim Kauf von Lichterketten auf das GS- Prüfzeichen und verständliche Packungsaufschriften mit vollständigen Herstellerangaben zu achten. Defekte Lämpchen sollten sofort ausgetauscht werden. Um Stromschläge auszuschließen, sollten vor allem Familien mit kleinen Kindern nur Ketten mit Transformator kaufen. Lichterketten mit Leuchtdioden (LED) sind nach Angaben der Prüfer besonders empfehlenswert: Sie seien sicherer, verbrauchten weniger Strom und hätten eine höhere Lebensdauer.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen