Ratgeber

Finanzielle Früherziehung Geld darf kein Tabu sein

Geld? Darüber spricht man nicht, zumindest nicht über das eigene. Mag diese Diskretion im Freundeskreis in Ordnung sein - in der Familie ist sie es nicht. Denn von wem sollen Kinder einen vernünftigen Umgang mit Geld lernen, wenn nicht von den Eltern? Bei Familie Aufenanger ist das eigene Gehalt kein Tabu. Die beiden Sprösslinge lagen bei der Einschätzung der Familieneinkünfte allerdings erst ziemlich daneben. Hundert Euro hielt der kleine Jonas für viel Geld - bis ihm seine Mutter erklärte, was davon alles bezahlt werden sollte: "Haus, Auto, Einkaufen, Essen und Fußballspielen - das alles ist wohl kaum zum Preis eines Star-Wars-Flugzeuges zu haben", erklärte Ira Aufenanger ihrem Nachwuchs.

Anders als Jonas und Ben Aufenanger können zahlreiche Kinder bei ihrer Einschulung noch nichts mit Geld anfangen. Ob 50 Cent oder 1 Euro - viele Kinder wissen überhaupt nicht, was mehr oder weniger ist. Das ist fatal, denn nur ein vernünftiges Verhältnis zum Geld kann Kinder gegen die vielfältigen Konsumverlockungen schützen. "Deshalb", so Schuldnerberater Helmut Peters von der Diakonie Krefeld und Viersen, "ist es wichtig, dass sie frühzeitig den Umgang mit Geld lernen."

Haushaltsbuch und Taschengeld

Bei Gudula Schuffelen und ihrer achtjährigen Tochter Sarah gibt es eine klare Einstellung zum Thema Finanzen: Über Geld spricht man! Regelmäßig begleitet Sarah ihre Mutter zu den wöchentlichen Einkäufen. Ganz bewusst bezieht Gudula Schuffelen ihre Tochter beim Thema Haushaltsplanung mit ein. Dass sie selbst ein akribisches Haushaltsbuch führt, macht die Sache einfacher: "Wenn meine Tochter dann fragt, was wofür ausgegeben wurde, kann ich es ihr erklären."

Ein vorbildliches Verhalten, finden viele Experten. Über Geld zu reden empfiehlt auch Schuldnerberater Peters: "Eltern sollten ihren Kindern auch darlegen, wie das eigene Budget aussieht und klar machen, was davon alles abgeht, etwa für Miete, Strom und Lebensmittel." So entwickeln Kinder ein Verständnis für die Relationen. Und auch das Sparen will gelernt sein. Dazu sind Kinder auf ein regelmäßiges Taschengeld angewiesen. Wenn das nicht reicht, sollten die Eltern aber nicht nachschießen. Konsequenz heißt die Devise. Und konsequent ist auch die kleine Sarah. Sie legt regelmäßig ein paar Euro zurück.

Quelle: ntv.de

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