Bundesländer im Vergleich Wo Gas am teuersten ist
09.11.2022, 10:19 Uhr
Die regional höchsten Gaspreise werden mit 3851 Euro in Sachsen-Anhalt fällig.
Der Gaspreis hat zuletzt etwas nachgegeben. Von Entwarnung kann aber noch keine Rede sein - Haushalten kommt die Versorgung mit dem Rohstoff nach wie vor teuer zu stehen. Wobei es durchaus einen Unterschied macht, wo man lebt, wie eine Untersuchung zeigt.
Man kennt das: Nicht überall in der Republik ist das Leben gleich teuer. Was dann mitunter auch vermeintlich niedriges oder hohes Gehalt relativiert. Und auch wenn die Energiekrise Deutschland weiter in Atem hält, kommt der Bezug von Gas die Bürger mal mehr oder weniger teuer zu stehen. Dies zeigt eine Bundeslandauswertung des Vergleichsportals Verivox.
Im Schnitt sind die Gaspreise um 83 Prozent gestiegen. In Sachsen-Anhalt gab es mit einem Plus von 92 Prozent noch stärkere Preiszuwächse. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Gaspreise innerhalb von einem Jahr um 90 Prozent, in Brandenburg um 87 Prozent, in Thüringen und Rheinland-Pfalz jeweils um 86 Prozent.
In einigen Bundesländern fielen die Preissteigerungen hingegen deutlich geringer aus. Am wenigsten legten die Gaspreise in Bremen (plus 43 Prozent) zu. Aber auch in Berlin (plus 60 Prozent), im Saarland (plus 69 Prozent) und in Hamburg (plus 71 Prozent) lag das Preisplus unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Bremer zahlen 760 Euro weniger
In Euro und Cent bedeutet dies, dass eine Familie in Bremen rund 760 Euro weniger als im Rest des Landes zahlen muss. Am teuersten ist es in Sachsen-Anhalt, wie die Untersuchung zeigt. Deutschlandweit kostet Gas aktuell 3558 Euro für einen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden. Doch es gibt große regionale Unterschiede. In Bremen kostet die gleiche Menge Gas 2800 Euro und damit 21 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt. Verhältnismäßig günstig ist Gas auch in Berlin (3121 Euro), in Hamburg (3173 Euro) und in Schleswig-Holstein (3447 Euro).
Die regional höchsten Gaspreise werden mit 3851 Euro in Sachsen-Anhalt fällig. Das sind 8 Prozent mehr als im bundesweiten Mittel. Überdurchschnittlich hoch sind die Kosten auch in Sachsen (3.739 Euro), Nordrhein-Westfalen (3737 Euro) und Thüringen (3732 Euro).
"Für das Preisgefälle zwischen den Bundesländern sind vor allem die Netzentgelte verantwortlich. Sie werden für Nutzung und Instandhaltung der Gasleitungen sowie Bereitstellung und Ablesung der Zähler erhoben und sind regional unterschiedlich hoch", erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "In Bremen sorgt der sehr günstige Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers für bezahlbares Gas."
Quelle: ntv.de, awi