Ratgeber

Deutschland im WM-Werbe-Fieber Gratis-Fernseher und mehr

Am 11. Juni startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Für viele Fußball-Fans beginnt dann der Ausnahmezustand. Auf der Gute-Laune-Welle wollen auch viele Firmen und Banken mitschwimmen und warten mit angeblich unschlagbaren Angeboten auf.

Werbung der Media Märkte.

Werbung der Media Märkte.

(Foto: Media Markt)

An vorderster Front kämpft der Media Markt um Kunden. Vollmundig berichtet Comedian Mario Barth von "seinem" WM-Laden, der so sehr am Glück der Kunden interessiert ist, dass er jetzt sogar eine Woche lang Fernseher verschenkt. "Fernseher für umsonst" heißt es auch in übergroßer Schrift in den Werbeanzeigen. Wer in dieser Woche einen Fernseher der Marken Sony, Panasonic, Toshiba, Samsung, Philips oder LG kauft, hat die Chance, den kompletten Kaufpreis zurückzubekommen. Vorraussetzungen hierfür: Der Käufer muss am WM-Tipp-Spiel des Media Marktes teilnehmen (pro gekauftem Gerät gibt es einen Tippschein), er muss tippen, dass Deutschland Weltmeister wird und die Deutsche Elf muss tatsächlich Weltmeister werden.


Zum Testen geeignet, danach aber lieber erst mal kündigen.

Zum Testen geeignet, danach aber lieber erst mal kündigen.

(Foto: Deutsche Bahn)

Mit Zweck-Pessimismus kommt man da nicht weit, denn selbst, wenn Deutschland ins Finale kommt und nicht Weltmeister wird, gibt es keinen Cent zurück, wenn man auf Sieg getippt hat. Vom kostenlosen Fernseher kann bei den darunter liegenden Tipp-Stufen kaum die Rede sein. Wer beispielsweise tippt, dass Löws Jungs es ins Halbfinale schaffen und das tritt tatsächlich ein, gibt es 20 Prozent des Kaufpreises zurück. Da bewegen wir uns allerdings schon in einem Rabatt-Rahmen, den preisbewusste Kunden beim Fernsehkauf ohnehin oft ergattern können – sei es durch Werbeangebote der großen Ketten oder gezielten Preisvergleich im Internet. Bei der WM-Aktion der Media Märkte bleibt allerdings selbst dies ungewiss. Ob Deutschland ins Halbfinale kommt, ist ja keineswegs sicher.


BahnCard 25 für Fans


Die Deutsche Bahn versucht mit der FanBahnCard 25 zu punkten. Hierbei handelt es sich um eine Art Probe-Bahncard 25, die für 25 Euro erhältlich ist. Sie gilt mindestens bis Ende Juli 2010. Für jede Runde, die die Deutschen bei der Fußball-WM weiterkommen, verlängert sich die Gültigkeit um einen Monat. Wird Deutschland Weltmeister, behält die FanBahnCard 25 bis zum Jahresende ihre Gültigkeit.


Die FanBahnCard 25 ist noch bis zum 11. Juni erhältlich. Der Kauf kann sich schon ab einer teuren Bahnfahrt lohnen, denn die BahnCard 25 reduziert nicht nur den Normalpreis, sondern auch die Sparangebote. Vorsicht ist allerdings angesagt, wenn Familien die BahnCard 25 nutzen. Die FanBahnCard 25 verlängert sich automatisch. Von ihr gibt es allerdings keine Partner-Karte. Besitzt der Partner eine reguläre BahnCard 25, können Partner und Kinder bis 17 Jahren eine Partnerkarte für je zehn Euro erwerben. Ein Paar bezahlt im Jahr also 67 Euro. Kauft ein Paar jedoch die FanBahnCard, erhalten beide nach der WM eine reguläre BahnCard 25 zum Preis von insgesamt 114 Euro.


Zuwachssparen mit Tore-Kick


Auch einige Banken machen vor schlecht kalkulierbaren Angeboten nicht halt. So bietet beispielsweise die PSD Bank Köln ein Sparprodukt mit dem Namen "Spartoreplus" an. Es handelt sich um ein Zuwachssparen mit fünfjähriger Laufzeit. Dieses bietet eine Basisverzinsung im ersten Jahr in Höhe von 1,5 Prozent pro Jahr, 2,0 Prozent im zweiten, 2,25 Prozent im dritten, 2,75 Prozent im vierten und 3,0 Prozent im fünften Jahr. Für jedes Tor der Deutschen nach der Vorrunde erhöht sich die jährliche Basisverzinsung um 0,1 Prozent.


Das Zuwachssparen stellt eine Alternative zum Investment in Bundesschatzbriefe dar. Nach einer Kündigungssperrfrist von neun Monaten kann man beim Angebot der PSD Bank Köln über den kompletten Betrag jederzeit verfügen, sollte aber eine dreimonatige Kündigungsfrist einhalten, damit nicht unnötig Kosten entstehen. Die Basisverzinsung ist bereits recht gut. Deshalb kann man bei dem Angebot wenig falsch machen, wenn man sein Geld ohnehin in ein festverzinsliches Sparprodukt mit relativ kurzfristiger Verfügbarkeit stecken möchte.


Etwas anders sieht es mit dem "WM-Sparbrief Plus" der PSD-Bank Nord aus. Dieser bietet für die Laufzeit von zwei Jahren eine Verzinsung von drei Prozent pro Jahr an, was sehr gut ist. Allerdings handelt es sich bei dem WM-Sparbrief Plus nicht um ein gewöhnliches Sparprodukt, sondern um ein Kombiangebot aus Festgeld und Fondsanlage. Nur die Hälfte des Geldes fließt in einen Sparbrief, die andere in einen Investmentfonds – genauer gesagt, in den UniGarant: Deutschland (2016) II. Dort wird erst mal ein happiger Ausgabeaufschlag in Höhe von vier Prozent in Rechnung gestellt. Nach sechs Jahren garantiert der Fonds zumindest die Rückzahlung des investierten Betrages. Wer in ein Sparprodukt investieren wollte, ist bei diesem Produkt allerdings falsch aufgehoben.

Quelle: ntv.de

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