Warentest prüft Wohnriester Günstiger geht's nicht
16.11.2010, 13:32 UhrWer sein Eigenheim so günstig wie möglich finanzieren will, sollte sich bei den Bausparkassen nach Riester-Kombikrediten umsehen. Das rät die Stiftung Warentest, die sich entsprechende Angebote angesehen hat. Bankdarlehen sind dagegen nur zweite Wahl.
Wohnriester lohnt sich. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die Stiftung Warentest, die pünktlich zum Ende des Förderjahres für das neue "Finanztest"-Heft einen Marktcheck vorgenommen hat. Gegenüber der herkömmlichen Finanzierung bietet Wohnriester zwei große Vorteile. Der erste ist ganz offensichtlich: Es gibt Zulagen vom Staat und gegebenenfalls Steuererleichterungen. Daneben helfen aber auch die Banken und Bausparkassen, denn sie räumen Riester-Kreditnehmern günstigere Zinsen ein.
Seit zwei Jahren gibt es die Riester-Förderung fürs Eigenheim. Voraussetzung ist, dass das Haus oder die Wohnung nach 2007 angeschafft wurde. Außerdem muss der Eigentümer selbst dort wohnen. Wer die Immobilie später verkauft oder vermietet, muss das Förderkonto auf einen Schlag versteuern. Ansonsten fallen die Steuern erst im Rentenalter an, und das bis zum 85. Lebensjahr. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen: Unterm Strich haben die "Finanztester" ein dickes Plus ausgemacht.
Ohne Eigenkapital zur Bank
Förderwillige haben zwei Möglichkeiten: Die einfachere ist ein Bankdarlehen mit direkter Tilgung. Bei wenig Eigenkapital, aber zuverlässigem Einkommen, sind sie erste Wahl. Denn Banken beleihen bei Bedarf 90 bis 100 Prozent des Immobilienwerts, verlangen dafür allerdings einen Aufpreis. Wer sich an die Bausparkasse wendet, sollte mindestens 20 Prozent des Kaufpreises selbst mitbringen. Dafür sind die Bauspar-Kombikredite deutlich günstiger als Bankkredite. Der Bausparvertrag wird dabei mit einem tilgungsfreien Vorausdarlehen kombiniert. Das Darlehen wird dann später durch die Bausparsumme abgelöst. Das große Plus: Die Zinsen werden über die gesamte Laufzeit festgeschrieben und sind zudem besonders günstig.
Meist bieten Bausparkassen zwei Varianten ihrer Kombi-Darlehen an: einmal mit und einmal ohne Riester-Förderung. Spart der Staat mit, gibt es in den meisten Fällen Vorzugskonditionen, hat die Stiftung-Warentest festgestellt. So lockt etwa die LBS West mit einem Zinsnachlass bis zu 0,75 Prozent auf das Vorausdarlehen. Zwar wird im Gegenzug auch das Bausparguthaben eher mager verzinst – der billige Kredit mache diesen Nachteil aber "mehr als wett", so Finanztest. Im Heft werden die Bauspar-Angebote von Schwäbisch Hall, LBS West, LBS Bayern, LBS Rheinland und LBS Ost empfohlen. Deren Bausparkredite seien selbst ohne staatliche Förderung günstiger sind als jedes Bankangebot.
Quelle: ntv.de, ino